Mit einem kompletten Server-Portfolio der inzwischen siebten Generation seiner Power-CPUs will IBM die Konkurrenz nicht nur im Highend-Segment angreifen. Vier neue Express-Server sollen vor allem mittelständische Kunden ansprechen. Ergänzt wir die Palette durch auf Power7-basierende Appliances, wie das Smart-Analytics-System.
Mit vier neuen Express-Servern, einem Highend-System und Power7-Appliances komplettiert IBM sein Portfolio mit den neuen Power7-Prozessoren. Mit acht Kernen und bis zu vier parallel ausgeführten Threads pro Kern kann der neue Power7-Prozessor viermal so viele Threads pro Chips gleichzeitig verarbeiten wie der Vorgänger Power6. Pro Kern verfügt der Power7 über 256 KByte L2-Cache und vier MByte L3-Cache. Die Power7-Technologie nützt die aktuelle PowerVM Virtualisierungssoftware, mit der Kunden zukünftig bis zu 1.000 virtuelle Server auf einem einzigen realen System fahren können.
Das Top-Modell »Power 795« arbeitet mit bis zu 256 Rechenkernen und soll laut IBM eine bis zu fünffach bessere Energieeffizienz bieten als Vergleichsserver von Oracle und HP. Das System nutzt die »EnergyScale-Technologie«, die die Taktfrequenzen abhängig von Arbeitslasten variiert. Power 795 unterstützt bis zu acht Terabyte Hauptspeicher und schafft lau Hersteller mehr als die vierfache Leistung des bisher schnellsten Power 595-Systems, des Power6-basierten Vorgängermodells, ohne dabei mehr Energie zu verbrauchen.
Unterhalb des Power 795 bietet der Hersteller bereits seit Jahresbeginn die Server-Serien 750, 770 und 780 an. Sie werden jetzt nach unten abgerundet durch vier neue Express-Server: IBM Power 710, 720, 730 und 740 Express sollen vor allem mittelständischen Kunden anzusprechen. Die neue Power7-Range sei auch eine Botschaft an die Partner und deren Kunden, dass ein Umstieg von Power auf die immer beliebteren und leistungsfähigeren x86-Server nicht nötig sei, betont Jürgen Wiegand, Vertriebsdirektor für die IBM Power-Lösungen, im Gespräch mit Computer Reseller News. Die Server in kompakten Rack- oder Towergrößen sollen einfach zu managen sein, aber trotzdem die Hauptspeichermenge, interne Speichergröße, I/O-Erweiterungsfähigkeit und RAS-Merkmale bereitstellen, die für aktuelle Workloads in mittelständischen Betriebsumgebungen benötigt werden. Der zwei Einbauhöhen große Rack-Server Power 710 besitzt einen Prozessorsockel für Power7-CPUs mit einem, vier, sechs oder acht Kernen und bis zu 64 GByte. Mehr Speicher bieten die größeren Modelle mit 128 beziehungsweise 256 GByte (Power 740), wobei der Rackserver 730 und der auch als Tower-Variante erhältliche 740 zwei CPU-Sockel an Bord haben. Die neuen Express-Server laufen mit über 15.000 verfügbaren Anwendungen auf Basis der Plattformen AIX, IBM i und Linux. PowerVM ist ebenfalls verfügbar, mit der Kunden multiple Workloads auf einem oder mehreren Servern konsolidieren können.
Ergänzt wird die neue Server-Palette durch Appliances auf Basis der neuen Power7-Prozessoren – Komplettpakete aus Hardware, Software und Services für Segmente wie Data Warehousing oder Online Transactions. Dazu gehört beispielsweise das »IBM Smart Analytics System 7700«, das für die Analyse von Daten in sehr hoher Geschwindigkeit optimiert ist. Das Smart Analytics-System besteht aus mehreren »Power System 740 Express«-Servern, IBM DB2 und InfoSphere Warehouse-Software sowie AIX. Neu ist auch die IBM Rational Power Appliance, die aus Power Express-Servern mit vorgeladener und vorkonfigurierter IBM Rational Software für Entwicklung auf AIX besteht. Verfügbar in den Größen Small, Medium und Large sowie für verschiedene Programmiersprachen, sollen die sofort einsatzbereiten Systeme eine vollständige Softwareentwicklungsumgebung in sehr kurzer Zeit bereitstellen. Der Hersteller hat ebenfalls neue Solid-State-Disk-Erweiterungsoptionen auf allen IBM Power7-Systemen angekündigt. Alle neuen Systeme werden voraussichtlich ab Mitte September 2010 verfügbar sein. Partner können aber bereits jetzt Projektpreise anfordern.
Der Hersteller kündigt darüber hinaus mit »Power Flex« eine neue Betriebsumgebung an, die aus zwei oder mehr Power 795-Systemen bestehen kann, inklusive Power-VM-Live-Partition-Mobility und einer Flex-Capacity-Upgrade-on-Demand-Option. Diese Lösung ermöglicht es, laufende Anwendungen von einem System zum anderen für Wartungszwecke ohne Unterbrechung zu verschieben. Damit sollen sich Arbeitslasten besser balancieren und Lastspitzen einfacher handhaben lassen. Außerdem gibt es eine neue Version IBM UNIX-Betriebssystems AIX 7. Die neuen Systeme werden auch von Red Hat Enterprise Linux 6 und Novell SUSE Linux Enterprise Server 11 unterstützt.
Vertrieben werden die Power7-Produkte über die Distributoren Actebis Peacock, Arrow ECS, Azlan, Ingram Micro und Tech Data. IBM möchte die Zahl seine derzeit rund hundert Power-Partner gerne erweitern. Reseller, die sich für eine Partnerschaft interessieren, können sich an folgende IBM-Ansprechpartner wenden:
Harald Blumenschein, Channel Manager PowerSystems, IBM Sales & Distribution, Global Business Partners & Mid Market BPO, Tel. 7034 15-4887, E-mail: BLUMEN@de.ibm.com.
Wolfgang Berger, Channel Brand Sales Power Systems, IBM Sales & Distribution, Global Business Partners & Mid Market, Tel. 040 6389-2570, E-mail: wolfgang1.berger@de.ibm.com.