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Datacenter-Technologien

Insight Power Manager

Autor:Bernd Reder • 25.6.2010 • ca. 2:20 Min

Inhalt
  1. Stromspartechniken für Server
  2. Insight Power Manager
HP Insight Power Manager (IPM) misst den Stromverbrauch von Server-Systemen über einen beliebigen Zeitraum hinweg. Der IT-Fachmann sieht auf einen Blick, wie hoch der durchschnittliche und maximale Energiebedarf der Systeme ist.
HP Insight Power Manager (IPM) misst den Stromverbrauch von Server-Systemen über einen beliebigen Zeitraum hinweg. Der IT-Fachmann sieht auf einen Blick, wie hoch der durchschnittliche und maximale Energiebedarf der Systeme ist.
Mit iLO kann der Systemverwalter »remote«, also aus der Ferne, die Stromsparfunktionen von Servern konfigurieren, etwa von Systemen in Außenstellen.
Mit iLO kann der Systemverwalter »remote«, also aus der Ferne, die Stromsparfunktionen von Servern konfigurieren, etwa von Systemen in Außenstellen.
Den »echten« Strombedarf von Server-Systemen nutzt Dynamic Power Capping dazu, um die Überversorgung der Rechner mit Energie abzustellen. Das Rack im angegebenen Beispiel kommt dadurch mit 7000 statt 21.000 Watt aus.
Den »echten« Strombedarf von Server-Systemen nutzt Dynamic Power Capping dazu, um die Überversorgung der Rechner mit Energie abzustellen. Das Rack im angegebenen Beispiel kommt dadurch mit 7000 statt 21.000 Watt aus.

Der HP Insight Power Manager (IPM) geht über iLO hinaus. In Verbindung mit dem HP Systems Insight Manager gibt das Programm dem Systemverwalter die Möglichkeit, den Stromverbrauch ganzer Gruppen von Servern zentral zu überwachen. IPM speichert die Daten, auf Wunsch auch über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Anhand dieser Informationen lässt sich abschätzen, wie hoch der durchschnittliche Stromverbrauch der Server ist und welche Spitzenauslastung auftritt. Diese Informationen können beispielsweise herangezogen werden, wenn die Erweiterung der Datacenter-Infrastruktur ansteht, speziell der Stromversorgungskapazität.

IPM wird auf demselben Management-Server installiert wie der Systems Insight Manager. Auf den überwachten Server-Systemen ist keine Client-Software vonnöten. Für diese ist allerdings eine Lizenz für iLO Advanced oder iLO Select erforderlich.

Eine weitere Technologie, die HP in Proliant-Servern der Reihe G6 und G5 einsetzt, ist das oben angesprochene Dynamic Power Capping. Diese hardwaregestützte Technologie begrenzt den maximalen Strombedarf eines Servers. Als Richtzahl dienen Werte, die der Administrator mithilfe von Insight Power Manager über einen längeren Zeitraum hinweg ermittelt hat.

Diese Daten geben darüber Aufschluss, wie hoch die durchschnittliche Auslastung eines Servers und damit dessen Energiebedarf ist. Auch Lastspitzen werden erfasst. Auf Basis dieser Informationen ist es möglich, für einzelne Server oder ganze Server-Gruppen die elektrische Energie zu limitieren, die ihnen zur Verfügung gestellt wird. Damit entfällt die Überversorgung von Servern. Mit dem Strom, der auf diese Weise eingespart wird, lassen sich andere Geräte im Datacenter versorgen.

Sollten unerwartet Lastspitzen auftreten, wird die Drosselung der Energiezufuhr automatisch aufgehoben. Dies stellt sicher, dass es zu keinen Schäden bei den Server-Komponenten kommt, etwa durch Überhitzung der CPUs oder Speicher-Chips.

Wie sich der Energiebedarf mithilfe der angesprochenen Verfahren senken lässt, zeigt folgendes Beispiel: Ein Rack ist mit 20 Proliant-DL380-G6-Servern ausgerüstet. Jeder Server besitzt ein 1200-Watt-Netzteil. Legt man herkömmliche Maßstäbe an, müsste das Datacenter für dieses Rack 24.000 Watt bereitstellen: 20 Server x 1200 Watt.

Setzt ein Systemverwalter den HP Power Advisor ein, um den maximalen Strombedarf dieser Konfiguration zu ermitteln, ergibt sich in der Praxis ein Wert von etwa 11.000 Watt. Begrenzt der Fachmann die Stromversorgungskapazität für die Server auf diesen Wert, ist er somit in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Optimieren lässt sich der Energieverbrauch der 20 Proliant-Server, wenn zusätzlich IPM und Dynamic Power Capping zum Zuge kommen. HP Insight Power Manager analysiert den Strombedarf des Racks. Im Beispiel wurde ein Spitzenwert von 7000 Watt ermittelt. Da alle Server in unserem Beispiel zudem relativ gleichmäßig ausgelastet sind, ist nicht davon auszugehen, dass es zum einem »Ausreißer« kommt.

Der IT-Manager kann somit mittels Dynamic Power Capping dem Rack mit den Proliant-DL380-G6 rund 7000 Watt zur Verfügung stellen. Zur Erinnerung: Ohne diese Optimierungsmaßnahmen wären es 21.000 Watt – drei Mal so viel. Details zu HP Dynamic Power Capping hat Hewlett-Packard in diesem Hintergrundpapier veröffentlicht.

Die Betreiber von Rechenzentren müssen sich darauf einstellen, dass der Stromhunger der Einrichtungen weiterhin ansteigt. Zwar bieten moderne Server-Systeme, etwa mit Intel-Xeon-Prozessoren, deutlich mehr Rechenleistung bei gleichzeitig niedrigerem Stromhunger als ihre Vorgänger. Das reicht jedoch nicht aus.

Erst die Kombination von energieeffizienter Server-Hardware mit »intelligenten« Technologien wie HP Insight Manager und Dynamic Power Capping bietet einen Ausweg aus der »Stromfalle«, in die viele Datacenter zu geraten drohen.