CRN - Ausgabe 46/2013

Unmut über düstere PC-Prognosen

13. November 2013, 15:34 Uhr | Samba Schulte

Die Hersteller und Distributoren kontern die Schreckensszenarien der Marktforscher für den PC-Markt mit Gegenprognosen: Der PC wird überleben - in immer vielfältigeren Varianten.

Editorial


Aktuelle Zahlen der Marktforscher strafen scheinbar die Optimisten Lügen, die da glauben, dass die PC-Krise alsbald ihr Ende findet. Laut den aktuellen Gartner-Zahlen beispielsweise ging der deutsche PC-Markt im dritten Quartal 2013 um 14,4 Prozent auf knapp 2,3 Millionen abgesetzte Geräte zurück. Analyst Context sieht die über die Distribution abgesetzten Zahlen in den ersten drei Quartalen 2013 cirka 16 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Besserung scheint nicht in Sicht.

Umso überraschter waren wir, dass wir im Rahmen unserer Recherche für einen Bericht zur Lage im deutschen PC-Markt überwiegend auf Anbieter trafen, die dem PC nach wie vor eine gewichtige Rolle im IT-Geschäft einräumen. Im B-2-B-Geschäft wohlgemerkt, denn die Firmenkunden wollen auf Desktop und Notebooks nicht verzichten, wie uns die PC-Hersteller einhellig versichern. »Den PC wird es auch in zehn Jahren noch geben - das belegen auch unsere Absatzzahlen: Speziell im Desktop-Bereich verzeichnen wir jedes Jahr rund zehn Prozent Zuwachs – trotz Tablet-Boom«, erklärt uns beispielsweise Armin Stutzmiller, Vertriebsleiter beim Hersteller und Distributor Extra Computer. Die Erfolge, welche die PC-Fertiger, von Fujitsu bis hin zu Wortmann, nach wie vor mit klassischen Rechnern erzielen, machen die blanken Zahlen der Marktanalysten nicht ungültig, zeigen aber auf, dass die Zahlen mitunter differenziert betrachtet werden müssen.

Die Hersteller wollen dies aber keineswegs als Beruhigungspille für einen Kanal verstanden wissen, der immer noch erheblich vom klassischen PC-Verkauf abhängig ist. Der Markt verändere sich und während sich der PC-Verkauf in den nächsten Jahren allenfalls stabilisiere, könnten auch die neuen mobilen Devices im Business-Segment zulegen. Die Branche steht also vor dem Umstieg auf eine Multi-Device-Landschaft, die ein erhöhtes Maß an Lösungs- und Service-Kompetenz von den Resellern fordert.

Mit den besten Grüßen,

Samba Schulte, stellv. Chefredakteur


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