Ein unscheinbares Häkchen bei den Privatsphäreeinstellungen wurde Helmut Hoffer von Ankershoffen zum Verhängnis: Der WeTab-Geschäftsführer gab am Montagabend zu, die manipulierten Amazon-Rezensionen geschrieben zu haben, und nahm als Konsequenz seinen Hut.
In der Pressemitteilung hieß es: "Die beiden fraglichen Rezensionen auf Amazon habe ich privat verfasst ohne mich mit der übrigen Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen. Ich wollte damit meiner Freude über den Markstart und meiner Überzeugung, dass das WeTab ein tolles Gerät ist, Ausdruck verleihen. Inhaltlich stehe ich voll hinter dem, was ich dort geschrieben habe. Ein Fehler war es allerdings, nicht meinen eigenen Namen für die Bewertung zu verwenden. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen!"
Am Wochenende postete Hoffer von Ankershoffen bei Amazon zwei euphorische WeTab-Lohhymnen, in denen er das Produkt überschwenglich anpries (magnus.de berichtete ). Dabei nutzte er zwei Pseudonyme, den Namen des renommierten IT-Journalisten Peter Glaser sowie Claudia Kaden. Findige Blogger fanden aufgrund der falsch gesetzten Privacy-Einstellungen bei den Wunschzetteln heraus, dass sich hinter den Autoren Helmut Hoffer von Ankershoffen sowie seine Frau Sandra verbargen. Unmittelbar darauf wurden beide Rezensionen und die Profile entfernt. Den Spott und Hohn der Internetgemeinde ist von Ankershoffen und dem WeTab damit trotzdem sicher, der Journalist und Blogger Richard Gutjahr spricht etwa vom "WeDepp" .
Als Konsequenz der PR-Panne und der anhaltenden Diskussionen in der Öffentlichkeit um seine Person will Hoffer von Ankershoffen seine Position als Geschäftsführer der WeTab GmbH bis auf weiteres ruhen lassen. Die Vertretung der WeTab GmbH nach außen übernimmt Geschäftsführer Tore Meyer, hieß es.
Unangenehme Folgen dürfte das Verwenden des Namens Peter Glaser trotzdem haben. Der Journalist, Ehrenmitglied im Chaos Computer Club, sagte gegenüber "Spiegel Online", dass er rechtliche Schritte prüfe.
Es ist nicht die erste PR-Panne im Zusammenhang mit dem WeTab. Nach diversen Verschiebungen schlug auch die Präsentation der Geräts in Berlin kräftig fehl, und auch die Meinungen über den vermeintlichen iPad-Killer tendieren eher in Negative. Vielerorts hinterließ der Tablet-Rechner einen unfertigen Eindruck, der noch kräftig Politur und viele Software-Updates benötigt.