Die steigende Verbreitung von Smartphones und Tablet-PC hat deutliche Auswirkungen auf das Konsumverhalten weltweit. Immer häufiger kaufen Anwender keine Videos, Spiele, Musik und Literatur mehr, sondern mieten die Inhalte lieber.
Das ergibt die aktuelle Studie der Managementberatung Bain & Company. Die Studie analysiert die Nutzung digitaler Formate von mehr als 6.000 Verbrauchern n in Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Russland sowie in den USA und zeigt große Unterschiede zwischen Industriestaaten und Schwellenländern.
In reifen Märkten wie den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich ist die Zahl der Smartphone-Besitzer 2013 mit durchschnittlich 64 Prozent gemessen an den 49 Prozent im Vorjahr exponentiell gewachsen. Von 24 auf 37 Prozent legten Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) zu. Einen Tablet-PC haben in den Industriestaaten derzeit 39 Prozent, 2012 waren es noch 18 Prozent. Auf 21 Prozent kommen die Schwellenländer - nach 13 Prozent im Jahr 2012.
Auch konsumieren in den Industrieländern fast 70 Prozent der Abonnenten von Online-Videodiensten mittlerweile mehr Videos als noch vor drei Jahren. Ähnlich verhält es sich bei den Abonnenten von Internet-Musikdiensten: Knapp 60 Prozent verbringen mehr Zeit mit Musikhören als drei Jahre zuvor. Wer mehrere Endgeräte besitzt, schaut grundsätzlich auch mehr Videos. So konsumieren in den Industriestaaten rund 70 Prozent der Multigerätenutzer heute mehr Videos als in der Vergangenheit - im Gegensatz zu 45 Prozent bei den Durchschnittsnutzern. In den Schwellenländern schauen gar 83 Prozent der Multigerätenutzer mehr Videos als drei Jahre zuvor. Bei den Durchschnittsnutzern sind das nur zwei Drittel.
»Mehr denn je werden erfolgreiche Strategien heute von Qualität und Originalinhalten bestimmt, die in einem immer unübersichtlicheren Markt auffallen. Doch diese Strategien erfordern es, Daten zum Konsumentenverhalten zu analysieren. Die Verbindung dieserbeiden Welten ist die größte Herausforderung, aber zugleich auch die vielversprechendste Chance für die Medienunternehmen der Gegenwart«, sagt Dr. Imeyen Ebong, Partner bei Bain & Company und Leiter der Praxisgruppe Media, Tech & Telco im deutschsprachigen Raum.
Nach Ansicht der Studienautoren liegt der Schlüssel zum Erfolg für Anbieter in der Investition in eigene Inhalte. Verleger aller Formate sind nach Einschätzung der Marktanalysten nach wie vor in der besten Position, um Innovationen und Produktentwicklungen voranzutreiben, Inhalte zu produzieren und ein Publikum zu entwickeln sowie profitabel zu machen - auch wenn Plattformen wie Netflix bereits mit eigenen Inhalten experimentieren.