Funkstörungen und elektromagnetische Unverträglichkeiten

986.000 Produkte gesperrt

6. Februar 2017, 12:00 Uhr | Elke von Rekowski
Einige Produkte im Internet halten nicht, was sie versprechen.
© Robert Kneschke - Fotolia

Bei 537 Internetanbietern hat die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr Angebote beendet, weil die Produkte Funkstörungen und elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen können. Betroffen waren insgesamt rund 986.000 Produkte.

Rund 986.000 Produkte von 537 Internetanbietern hat die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr gesperrt. »Ein steigender Anteil der Produkte, die wir aus dem Verkehr ziehen müssen, stammt aus China. Die Produkte können Funkstörungen verursachen und dürfen in der EU nicht vertrieben und betrieben werden«, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Besonders häufig entsprechen laut Homann sogenannte FM Transmitter nicht den Anforderungen. Unter den 986.000 Produkten, deren Vertrieb über das Internet gesperrt wurde, befanden sich 744.000 FM Transmitter. Die Geräte nutzen zum Beispiel unzulässig hohe Sendeleistungen oder falsche Frequenzen. Von solchen Geräten kann eine Stromschlaggefahr ausgehen. »Wir empfehlen, beim Kauf von Geräten darauf zu achten, dass diese Geräte CE-gekennzeichnet sind«, so der Bundesnetzagentur-Präsident.

Darüber hinaus wurde der Vertrieb für 201.000 Funkkopfhörer wegen der Nutzung sicherheitsrelevanter Funkfrequenzen und für 21.000 Drohnen wegen erheblicher administrativer Mängel gesperrt. Mit geringerem Anteil waren zum Beispiel Handfunkgeräte, QI Wireless Ladegeräte, Funksteckdosen und Ultraschallgeräte betroffen.

Angesichts des stark wachsenden Onlinehandels durch Direktimport hat die Bundesnetzagentur ihre Aktivitäten in diesem Bereich durch eine Zusammenarbeit mit Internetportalen verstärkt. Bei der Marktüberwachung arbeitet die Bundesnetzagentur zudem intensiv mit dem Zoll zusammen, der bei der Einfuhr auffällige Produkte feststellt. 10.000 Meldungen über verdächtige Warensendungen, die insgesamt rund 270.000 Produkte umfassten, kamen 2016 von den Zollbehörden. In 88 Prozent dieser Fälle wurde keine Freigabe für den europäischen Markt erteilt, da die Produkte den Anforderungen nicht genügten.


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