Asus hat welche, HTC erst recht, und jetzt kommt als weitere taiwanesische Firma Acer mit einer Smartphone-Linie auf den Markt. Das erste Exemplar soll Ende des ersten Quartals 2009 herauskommen.
Für den Einstieg in den Smartphone-Markt hat sich Acer allerdings keinen besonders günstigen Zeitpunkt ausgesucht. Im dritten Quartal 2008 wurden laut Gartner weltweit rund 36,5 Millionen Smartphones verkauft.
Das waren zwar 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als erwartet. Privatkunden und Firmen halten sich offenkundig wegen der unsicheren Wirtschaftslage mit Investitionen in die mobilen Geräte zurück.
Die Smartphones von Acer basieren auf Know-how der taiwanesischen Firma E-Ten, die Acer im September übernahm. Die neue Sparte wird etwa 500 Mitarbeiter haben.
In Branchenkreisen kursieren Gerüchte, nach denen das Mobiltelefon »A-Phone« heißen soll. Details zur Technik des Geräts, etwa dem Betriebssystem oder ob es sich um ein System mit Touchscreen handeln wird, sickerten allerdings noch nicht durch.
Gleiches gilt für die Märkte, die Acer zuerst mit dem neuen Mobiltelefon angehen möchte. Zwar ließen Manager des Konzerns vor einiger Zeit durchblicken, man wolle das Smartphone zuerst in Westeuropa und Russland auf den Markt bringen. Doch in jüngster Zeit ließ der Hersteller offen, wo der Startschuss für das A-Phone fallen wird.
»Das momentane Wirtschaftsklima hat negative Folgen für die Verkäufe von hochwertigen Endgeräten«, umreißt Roberta Cozza, Prinzipal Analyst bei Gartner, die Situation auf dem Smartphone-Markt. »In Zukunft sollten wir in diesem Sektor mit einem kontinuierlichen, aber zögerlichen Wachstum rechnen.«
Zu dieser Tendenz tragen laut Gartner nach wie vor die Mobilfunkfirmen bei: »Obwohl die führenden Mobilfunkgesellschaften mehr Smartphones bezuschussen, um die Kosten gering zu halten, binden sie ihre Kunden beim Kauf von Geräten mit Zweijahresverträgen zu monatlichen Festpreisen, die immer noch zu hoch für den durchschnittlichen Nutzer sind«, kritisiert Cozza.
Weltweiter Marktführer war im dritten Quartal mit rund 15,48 Millionen verkauften Geräten Nokia. Allerdings büßte der finnische Hersteller im Vergleich zu 2007 an die 3,1 Prozent Marktanteil ein, kam aber immer noch auf respektable 42,4 Prozent.
Research In Motion (»Blackberry«) kam auf 5,8 Millionen verkaufte Systeme (15,9 Prozent, +81,7 Prozent). Dank des Erfolges des iPhones konnte Apple seinen Marktanteil von 3,4 auf 12,9 Prozent fast vervierfachen. Zwischen Juli und September fanden 4,72 Millionen iPhones einen Abnehmer.
Auf dem vierten Platz landete HTC mit 1,66 Millionen verkauften Mobiltelefonen (4,5 Prozent Marktanteil, +25,9 Prozent).
Unter den Betriebssystemen lag Symbian (Nokia) mit 49,8 Prozent Anteil vorne, musste jedoch im Vergleich zu 2007 rund 12 Prozentpunkte abgeben. RIM (15,9 Prozent) und Mac OS (12,9 Prozent) folgten mit gehörigem Abstand.
Auf Platz vier fiel Windows Mobile (11,1 Prozent) zurück. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozent. Microsoft, für das der Mobilfunksektor zu den Zukunftsmärkten zählt, dürfte dies ganz und gar nicht gefallen.