Die Zielkundschaft im Retail sieht Actebis vor allem bei E-Tailern mit der klassischen Herkunft als Katalogversender, beispielsweise Conrad oder Otto. Diesen Versandhäusern mit einem stark wachsenden Onlinegeschäft prophezeit er eine gute Zukunft. Besonders im Fokus hat Schaffer außerdem die Flächenmärkte von Medimax. »Bei EP sind wir noch nicht drin. Aber die braucht man, um Retail machen zu können.« Darüber hinaus verspricht er sich viel von den Kooperationen und Warenhäusern. Wobei Actebis bei den Verbundgruppen durchaus zwischen jenen unterscheidet, die der Retailsparte zuzuordnen sind, also Händlern mit Orientierung in Richtung Consumergeschäft. Bei der Synaxon Holding beispielsweise gehöre Microtrend oder PC-Spezialist dazu. Die Synaxon-Gesellschaften Akcent und I-Team würden wohl auch weiterhin vom Key Account betreut oder als SMB-Partner gesehen werden.
Im Actebis-Konzept für den Retail habe, so Schaffer, »Boxen schieben keinen Platz«. Daran könnten in den meisten Fällen weder die Hersteller noch der Distributor genügend Geld verdienen. Er baut lieber auf Sortimentsgestaltung in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Retailer. »Was wir tun, ist retailspezifische Lösungen anbieten, mit dem Hersteller darüber nachdenken, was man alles für den Flächenmarkt tun kann, was er am POS benötigt oder wie man für bessere Abverkäufe Regale konzipieren kann.«
Ein weiterer wichtiger Punkt sind für ihn Fulfillment-Leistungen, bis hin zum Versand im Namen Dritter, aber auch retailgerechte Verpackungen. »Dort sind weiße oder braune Kartons ein Unding. Die Ware muss zum Kaufen animieren, also geschmackvoll gestaltet sein, mit Produktabbildung und in allen notwendigen Sprachen bedruckt.«