Adam Riesig verliert fast alle Mitarbeiter
Nahezu allen Mitarbeitern beim Grossisten Adam Riesig wurde fristgerecht gekündigt. Die von Adam Riesig gehaltene Marke Yakumo stellt den Vertrieb ein. Firmenchef Jürgen Rakow spricht von »neu sortieren .
Kehraus beim Grossisten Adam Riesig. Seit der Einstellung des Distributionsgeschäfts fungierte das Unternehmen nur noch als Vertriebs- und Steuerungszentrale für die Yakumo-Produkte. Jürgen Rakow, Geschäftsführer von Adam Riesig und Yakumo, teilte vergangene Woche mit, dass die CE- und IT-Marke ab April keine Produkte mehr verkaufen wird. Der Vertrieb soll spätestens im Sommer »auf Null gefahren« werden. Damit verliert die Gesellschaft ihre letzte Aufgabe. Wie Computer Reseller News erfahren hat, wurde mittlerweile fast allen Mitarbeitern bei Adam Riesig gekündigt, da Yakumo offiziell keine Mitarbeiter habe. Die Angestellten erhielten Abfindungsangebote.
Yakumo und Adam Riesig werden in Personalunion von Geschäftsführer Jürgen Rakow geführt. Die als eigenständige GmbH firmierte und als Marke auftretende Yakumo habe offiziell keine Mitarbeiter, wie gut unterrichtete Kreise berichten. Alle nun von der Entlassungswelle betroffenen Mitarbeiter sind bei der Adam Riesig angestellt. Lediglich eine Rumpfmannschaft soll in der Braunschweiger Firma übrig bleiben, um Gewährleistungsansprüche zu bearbeiten. Abgewickelt werden Service und RMA über die Servicegesellschaft Bestland GmbH in Aue.
Käufer für Marke Yakumo gesucht
Dies kann wohl nur bedeuten, dass die Marke einmal mehr feilgeboten wird. Denn um Yakumo, 1991 vom damaligen Distributor Frank & Walter gegründet, hatte es vor dem Einstieg von Adam Riesig als Gesellschafter bereits einige Marken-Turbulenzen gegeben. Zuletzt fehlte Yakumo, ähnlich wie anderen IT- und UE-Vermarktern – allen voran Gericom – Geld für die Absatz- und Wachstumsfinanzierung. Der Rettungsanker, durch einen Einstieg des Marler PC- und Monitorherstellers Maxdata das Yakumo-Geschäft aufrecht erhalten zu können, schlug nicht nur wegen der nicht minder schlechten Finanzlage bei Maxdata fehl. Die geplante Transaktion hätte die Schwierigkeiten beider Firmen verschärft, abgesehen von den zu keinem Zeitpunkt gegebenen Synergien. Nachdem Maxdata abgesprungen war, sollte für Yakumo nach anderen Investoren gesucht werden. Doch daraus ist nichts geworden. Nun muss Rakow das Yakumo-Geschäft einstellen. Gleichzeitig hat er seinen mehr als 500 Quadratmeter großen Messestand bei der Cebit gekündigt.
Eingefädelt wurde der letztlich gescheiterte Deal zwischen Yakumo und Maxdata damals von Siegfried Kaske. Der ehemalige Finanz- Chef der Metro AG ist als Aufsichtsrats- Chef und Großaktionär nicht nur der starke Mann bei Maxdata, sondern auch über diverse Beteiligungsgesellschaften mittelbar an Adam Riesig beteiligt. Denn Gesellschafter von Adam Riesig ist eine Aris GmbH in Langenburg, mit Siegfried Kaske als Geschäftsführer. Die wiederum ist mit der Mabis GmbH verbunden. Die ebenfalls in Langenburg ansässige Beteiligungsgesellschaft wird von Siegfried Kaske geführt.