Adobe bereitet den Launch der Creative Suite CS4 vor. Diesmal wird das Angebot wohl kein Selbstläufer wie die Vorgängerversion. Damit sich die Neuheit trotzdem genauso gut verkauft wie die CS3, investiert Adobe mehr in Marketing und Vertrieb – und setzt vor allem auf den Channel.
Superlative gehören dazu, wenn Adobe eine Neuversion seines Flaggschiffprodukts, der Creative Suite (CS), ankündigt. Wie schon bei der CS3, die 2007 auf den Markt kam, handelt es sich bei der CS4 um »den größten Produkt- Launch der Unternehmensgeschichte «. Die Software-Suite kommt im Dezember auf den Markt und soll, was die Verkaufszahlen angeht, den Erfolg der Vorgängerversion wiederholen. Die wurde den Händlern beim Verkaufsstart weltweit buchstäblich aus den Händen gerissen. Adobes Umsatz mit Kreativlösungen, die im Wesentlichen aus der Creative Suite und deren Einzelprodukten bestehen, stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr von 1,4 auf 1,9 Milliarden Dollar.
Fritz Fleischmann, Geschäftsführer von Adobe, zweifelt nicht daran, dass die CS4 alle Voraussetzungen für einen erneuten Verkaufserfolg mitbringt. Trotz des kurzen Innovationszyklus’ sei der Technologiesprung von Version drei auf vier ebenso groß wie der von zwei auf drei. Bei der CS4 handelt es sich nach Fleischmanns Worten um »ein richtiges Produktivitäts-Tool«. Features wie effizientere Workflows und neue Collaboration-Funktionen sollen Kreative und Medienschaffende dabei unterstützen, produktiver zu arbeiten.
»Wir müssen allerdings die Vorzüge der Lösung intensiver und den verschiedenen Zielgruppen differenzierter erklären als beim Launch der CS3«, betont Fleischmann im Gespräch mit Computer Reseller News. »Denn damals kam ein psychologisches Moment hinzu, das diesmal fehlt.« In der Tat: Adobe hatte gerade die Macromedia-Integration abgeschlossen und der Markt erwartete eine Lösung, die die Technologien beider Hersteller verbindet. Weil die Voraussetzungen diesmal anders seien, werde die CS4 »wohl kein Selbstläufer« wie die Vorgängerversion, erwartet der Geschäftsführer. Und deshalb müsse Adobe »für den Erfolg des Produkts mehr in Marketing und Vertrieb tun«.
An dieser Stelle kommt der Channel ins Spiel. Dabei geht es Fleischmann nicht primär um zusätzliche Partner, sondern darum, mit dem bestehenden Channel mehr Umsatz zu erzielen. Rund 50 Partner, etwa 20 Prozent der CS-Reseller, stehen für 80 Prozent des Umsatzes. Diese 80:20-Regel möchte der Manager aushebeln und das Geschäft auf eine breitere Basis stellen. Dazu strebt er eine engere Zusammenarbeit mit lokal agierenden Systemhäusern an. »Mit diesen Local Heroes wollen wir in Zukunft mehr Geschäft machen.« Deshalb hat Adobe nicht nur intern die personellen Ressourcen des Channel-Teams aufgestockt, sondern auch den Vertrieb stärker regionalisiert. Seit kurzem beschäftigt der Anbieter drei Territory Account Manager, die Partner und Kunden regional betreuen. Außerdem hat Adobe ein Inside Sales-Team aufgebaut sowie das Channel-Marketing und den technischen Support für Partner personell erweitert.
Kreativlösungen sind nach wie vor der größte Umsatzträger von Adobe. Sie steuern knapp 60 Prozent zum gesamten Geschäft bei.
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