»Keine Berührungsängste gegenüber Medion«
- Adobe stellt Partnervertrieb auf breitere Basis
- »Keine Berührungsängste gegenüber Medion«
Eine weitere Aktion zur Partnerrekrutierung plant Köhler gemeinsam mit dem Broadliner Tech Data, über dessen VAD-Sparte Azlan seit März das gesamte Software-Geschäft des Distributors läuft. Bei Azlan kaufen zahlreiche IBM-Partner ein. Freilich soll der Channel-Ausbau nicht auf Kosten bestehender Vertriebspartner gehen, wie Köhler betont. »Mit den neuen Partnern adressieren wir neue Kundengruppen.« Insbesondere zielt der Manager auf den gehobenen Mittelstand, wo er Adobe unterrepräsentiert sieht. An diese Klientel möchte das Software-Unternehmen verstärkt seine Acrobat- und Livecycle-Produkte, aber auch seine Kreativlösungen verkaufen. Dazu strebt der Channel-Verantwortliche die Partnerschaft mit Systemhäusern an, die in ihrer Region eine starke Marktposition einnehmen.
Unabhängig davon nimmt Köhler ein Feld in Angriff, das Adobe in Deutschland bislang brach liegen ließ: das OEM-Geschäft. Ausgewählte Produkte zur Bild- und Videobearbeitung (Photoshop Elements, Premiere) sollen künftig vorinstalliert auf Rechnern und im Bundle mit Druckern oder Scannern verkauft werden. »Warum soll ich diesen Markt dem Wettbewerb überlassen?« Dass solche Aktionen zu Lasten des Fachhandels gehen könnten, glaubt Köhler nicht. Vielmehr erreiche der Hersteller mit Bundle-Angeboten »sehr viele Konsumenten, die sonst nie ein Adobe-Produkt gekauft hätten«. Solche Käufer seien aber, wenn Neuversionen der Produkte auf den Markt kommen, potenzielle Kunden für den Adobe-Channel.
In den kommenden Wochen werde man vermutlich erste Bundles im Markt sehen, kündigt Köhler an. Heißer Kandidat für gemeinsame Aktionen ist übrigens Medion. Aber passt der Aldi-Hauslieferant zur Marke Adobe? »Ich habe jedenfalls keine Berührungsängste«, winkt Köhler ab. Schließlich fertige Medion hochwertige PC-Systeme.