Agfa Photo droht Aus zum Jahresende. Die sich im Insolvenzverfahren befindende Agfa Photo GmbH wird wohl Ende des Jahres ihre Pforten schließen müssen. Die Verhandlungen mit dem als Rettungsanker gehandelten britischen Foto-Unternehmen Photo-Me sind gescheitert.
Auf der Gläubigerversammlung am 11. Oktober im Schwurgerichtsaal des Kölner Amtsgerichts war Agfa-Photo-Geschäftsführer Hans-Gerd Jauch noch guter Dinge, dass der Geschäftsbetrieb der Agfa Photo GmbH durch das britischen Film- und Fotounternehmens Photo-Me (PMI) langfristig mit 400 Mitarbeitern fortgeführt werden kann. Nun sind nach einem Bericht von Spiegel Online die Verhandlungen der Briten mit dem Gläubigerausschuss und der Geschäftsführung gescheitert. Damit wird der Betrieb wohl zum Jahresende doch eingestellt. Es besteht jedoch Interesse an Teilen des Unternehmens, wie beispielsweise seitens Fuji an den Großlaboren in München und Peiting. Wie viele der rund 1.700 Arbeitsplätze gerettet werden können, ist aber unklar.
Noch im November war Eddy Rottie, Chairman bei der Agfa Photo GmbH, überaus optimistisch. Durch den starken Markennamen, dem fundierten Know-how und dem entsprechen Produktprogramm sei man für die Herausforderungen gerüstet, glaubte Rottie. Nun steht das Unternehmen nach nur einem Jahr vor dem endgültigen Aus. Erst im November vergangenen Jahres wurde das Foto-Business der Agfa-Gevaert-Gruppe in die Agfa Photo GmbH übertragen. Eine Holding aus diversen Beteilungsgesellschaften und Management unter dem Namen Agfa-Photo-Holding GmbH übernahm für 175,5 Millionen Euro die Agfa-Foto-Sparte und überführte sie in die neu gegründete Tochter Agfa Photo GmbH. Die Holding ist allerdings nicht von der Insolvenz betroffen.