SOA mit Semantik
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Angesichts des Sammelsuriums von Applikationen, das Oracle mittlerweile aufgehäuft hat, sind Interoperabilität und Integration wichtige Aufgaben. Das Zusammenwirken mit Produkten anderer Hersteller gilt es im eigenen Interesse ebenfalls zu erleichtern, da dieser Bereich in vielen Unternehmen bislang nicht von Oracle dominiert wird. So präsentierte der Hersteller auf seinem Kongress eine neue Application Integration Architecture (AIA). Sie beruht auf der hauseigenen Fusion-Middleware, die eine serviceorientierte Architektur (SOA) unterstützt. Während eine SOA sich auf die syntaktischen Strukturen von Funktionsaufrufen konzentriert, geht Oracle mit der AIA ergänzend die Semantik an. Geschäftsbegriffe wie Produkte, Preise oder Kunden werden in Applikationen unterschiedlich dargestellt. Wenn sie zusammenwirken sollen, muss jedoch Konsistenz gewährleistet sein. Soweit praktikabel, bezieht man sich auf Standards der Open Applications Group, doch letztlich handelt es sich dabei bis auf Weiteres um ein proprietäres Unterfangen. »Mit der AIA legen wir eine Prozessschicht über die Systeme«, sagte Ed Abbo, Senior Vice President Applications bei Oracle. Über Basistechnologien hinaus wird es spezielle Integrationspakete geben, in denen Datenformate und -flüsse für bestimmte Zwecke vordefiniert sind: beispielsweise für die Telekommunikationsbranche, beim Customer Relationship Management mit Siebel-Applikationen oder zur Integration von SAP-Anwendungen.
Optimierte Virtualisierung Viel Wirbel gemacht wurde in San Francisco um die Ankündigung einer perfomanceoptimierten Software zur Virtualisierung von x86-Servern, die auf dem quelloffenen Xen Hypervisor beruht. Ellison versuchte, den Kunden diese VM-Offerte durch eine Verbindung mit der Cluster- und Grid-Technologie seines Datenbanksystems sowie mit Linux schmackhaft zu machen. Wie die Akzeptanz bei den Anwendern sein wird, bleibt abzuwarten. Als der Software-Magnat vor einem Jahr am selben Ort Support für Red Hats Linux-Distribution ankündigte, reagierten vor allem die Börsianer: Der Aktienkurs von Red Hat brach damals kurzfristig ein – so wie diesmal der des Virtualisierungsmarktführers VMware. Inzwischen gibt es immerhin 1500 treue Kunden, die es mit Oracles Unbreakable Linux versuchen. Trotz all der neuen Initiativen gab es für die Besucher reichlich Gelegenheit, Bewährtes zu vertiefen. So bietet die Middleware Fusion 11g, derzeit im Beta-Test, bessere Unterstützung für SOA und Geschäftsprozessmanagement, Grid Computing und Web 2.0. Außerdem trägt sie der Service Component Architecture (SCA) Rechnung und ermöglicht mit einem Application Development Framework die visuelle Zusammenstellung von Anwendungen. Ferner wurden in Fachvorträgen die Vorzüge der bereits verfügbaren Datenbankversion 11g ausgebreitet (siehe InformationWeek 8/2007, Seite 27). Neben funktionalen Erweiterungen und schicken Details geht es nach wie vor um Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Performance. Diese traditionellen Sekundärtugenden können gar nicht stark genug ausgeprägt sein, da die Datenmengen weiterhin rasant wachsen.