Bekenntnis zu Online-Händler

Amazon-Beschäftigte gegen Verdi

7. Januar 2014, 15:46 Uhr | Peter Tischer
Der Streit zwischen Verdi und Amazon spaltet auch die Belegschaft (Bild: Amazon)

Verdi erfährt Gegenwind aus den eigenen Reihen. Rund 1.000 Amazon-Beschäftigte distanzieren sich in einem offenen Brief von der Gewerkschaft.

Im Streit über bessere Tarifbedingungen bei Amazon könnte Verdi über das Ziel hinaus geschossen sein. Denn nun formiert sich Widerstand unter den eigenen Mitgliedern. In einem Brief protestieren 1.018 Amazon-Beschäftigte gegen die Gesellschaft, üben Kritik an ihrer Vorgehensweise und bekennen sich stattdessen zu ihrem Arbeitgeber. In der Unterschriftenaktion distanzieren sich die Unterzeichner von »Zielen, Argumenten und Äußerungen der Verdi, die in der Öffentlichkeit über Amazon und damit über uns verbreitet werden«. Dabei verweisen die Mitarbeiter auf ein negatives Bild in der Öffentlichkeit, dass sie bis ins Private verfolge. Der Unterschriftensammlung soll eine Aktion mit bedruckten T-Shirts folgen. Selbstverständlich wertet Amazon die Unterschriftensammlung als Beleg für faire Arbeitsbedingungen in seinen Logistikstandorten.

--- forum[x|Amazon oder Verdi, wer ist der Böse?] ---Dagegen wurde bei Verdi die Vermutung geäußert, die Amazons Geschäftsleitung könnte die Mitarbeiter zu dieser Unterschriftenaktion gedrängt haben. Zudem verweist die Gewerkschaft gegenüber der Frankfurter Rundschau darauf, dass viele Unterzeichner nicht mehr beim Online-Händler beschäftigt sind, da die Unterschriftensammlung während der Adventszeit durchgeführt wurde. Zu dieser Zeit beschäftigt Amazon jedes Jahr vorübergehend tausende von Saisonarbeitern. Dennoch wird man bei Verdi die Unterschriftensammlung nicht erfreut sein. Schließlich war bis jetzt Amazon in der öffentlichen Wahrnehmung eindeutig der Böse, ab heute gibt es zwei davon.


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