AMD blutet wegen ATI
AMDs Nettoverlust im vierten Quartal 2007 war genauso hoch wie der Umsatz. Das Unternehmen gab zu, für den Grafikkartenhersteller ATI zu viel bezahlt zu haben. Allerdings gab auch für den Erzrivalen Intel Prügel von den Analysten.


Prozessorhersteller AMD hat im vierten Quartal einen Umsatz von 1,77 Milliarden Dollar erzielt, acht Prozent mehr als im Vorjahr. Diese kleine positive Entwicklung wird aber weit überschattet von einem Nettoverlust von ebenfalls 1,77 Milliarden Dollar.
Im Vorjahr verzeichnete das Unternehmen »nur« einen Nettoverlust von 576 Millionen Dollar. AMD hat 1,6 Milliarden Dollar wegen des Kaufs des Grafikprozessor-Spezialisten ATI abgeschrieben.
Ursprünglich hat AMD einen Kaufpreis von 5,6 Milliarden Dollar für ATI bezahlt. Chief Executive Officer Hector Ruiz sieht sein Unternehmen trotzdem auf planmäßigem Kurs.
Intel trotz Rekordergebnis unter Druck
Allerdings musste auch AMDs großer Rivale Intel Anfang der Woche Schelte von Analysten und Anlegern einstecken, und das, obwohl das Unternehmen im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 38,33 Milliarden Dollar erzielte, an die 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Nettogewinn kletterte 2007 um 38 Prozent auf 6,98 Milliarden Dollar (+38 Prozent). Dennoch hatten die Börsianer mehr erwartet, vor allem im vierten Quartal. Die Folge: Die Intel-Aktie gab nach Bekanntgabe der Resultate um rund 15 Prozent nach.
Im laufenden Jahr setzt Intel vor allem auf Prozessoren für mobile Rechner. Auf der Consumer Electronics Show (CES) Anfang Januar stellte die Firma fünf neue CPUs für Notebooks vor. Sie werden mithilfe eines 45-Nanometer-Prozesses gefertigt und verbrauchen deutliche weniger Strom als 65-nm-Modelle.
Große Hoffnungen setzt Intel zudem auf die »Canmore«-Prozessoren. Intel-CEO Paul Otellini zeigte auf der CES ein solches System-on-Chip-Modul. Es soll in Mediaplayer, Settop-Boxen, Fernseher oder Hi-Fi-Systeme integriert werden und diese zu internetfähigen Multimedia-Systemen machen.
Ebenso wie Canmore soll auch die »Menlow«-Plattform noch 2008 auf den Markt. Menlow ist für ultramobile Geräte mit Internet-Zugang konzipiert.