Chip-Preiskampf geht zu Lasten von AMD
Während Intel ein äußerst erfolgreiches zweites Quartal verbuchen konnte, bekam Konkurrent AMD die Folgen des Preiskrieges mit dem Marktführer erneut zu spüren. Trotz deutlich gesteigerter Verkaufszahlen beendete AMD das zweite Quartal mit roten Zahlen.
Intel erzielte im zweiten Quartal 2007 einen Umsatz von 8,7 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Zuwachs von acht Prozent. Noch deutlicher zulegen konnte der US-Chip-Hersteller beim Ertrag: so legte der operative Gewinn um 26 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar zu, der Nettogewinn in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar überstieg das Vorjahresergebnis sogar um ganze 44 Prozent.
Vor allem der Unternehmensbereich Mobility trug zu den positiven Quartalszahlen bei. Hier konnte Intel den Umsatz um 607 Millionen auf knapp 3,3 Milliarden Dollar steigern. Mit einem Zuwachs von 22 Millionen Dollar nahezu unverändert zeigte sich das Segment Digital Enterprise. Zwar ging in diesem Bereich das Geschäft Chipsets und Motherboards zurück, wurde aber von steigenden Verkaufszahlen bei Mikroprozessoren aufgefangen. Einen Umsatzrückgang von 536 Millionen Dollar auf 494 Millionen Dollar gab es schließlich im Geschäft mit Flash-Speichern zu verzeichnen.
Eigentlich könnte auch AMD jubeln. Dem Intel-Konkurrenten gelang es im zweiten Quartal 2007 die Anzahl verkaufter Computerchips gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 38 Prozent zu steigern. Laut dem Marktforschungsunternehmen iSuppli gelang es AMD auch bei den x86- beziehungsweise x64-Prozessoren den Verlust von Marktanteilen an Intel zu stoppen. Dieser Aufwärtstrend ließ sich jedoch nur in geringem Umfang auf die Geschäftszahlen übertragen. So vermeldet der Chip-Hersteller im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar, sieht sich beim Ertrag aber mit einem tiefroten Ergebnis konfrontiert. Während AMD im zweiten Quartal 2006 noch einen Gewinn von 88,9 Millionen Dollar ausweisen konnte, galt es nun einen Nettoverlust von 600 Millionen Dollar zu verbuchen.
Zwar sind in dem negativen Quartalsergebnis noch Altlasten wie rund 140 Millionen Dollar für die Übernahme des Grafikkarten- Herstellers ATI oder 31 Millionen Dollar für unverkäufliche alte Computerchips enthalten. Es ist jedoch offensichtlich, dass das eigentliche Problem der erbitterte Preiskampf mit Intel ist. Wegen der niedrigeren Preise musste AMD nach eigenen Angaben die Stückzahl der ausgelieferten Prozessoren binnen Quartalsfrist sogar um 38 Prozent steigern, um den Umsatz-Marktanteil um 0,5 Prozentpunkte zu verbessern. In einem Interview mit Computer Reseller News USA hat Gary Bixler, AMD-Marketingchef für Nordamerika, deshalb weitere drastische Preissenkungen vorerst ausgeschlossen.