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Angezogen

Angezogen

Autor:Redaktion connect-professional • 28.7.2006 • ca. 1:30 Min

In der Sportartikel- und Bekleidungsindustrie winken noch Margen. Da werden selbst die ITReseller blass, die noch das goldene Computerzeitalter in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts erlebt haben. Kein Wunder, dass wackere Computer- Dealer sich im Sport- und Klamotten- Business ein Standbein schaffen wollen. »Mode statt Monitor « heißt die Devise. Ein Bürofachhändler aus Porta Westfalica hat längst Fußballschuhe in sein Online-Portfolio aufgenommen. Nun profitiert er nicht nur von der hohen Hardware-Marge der Schuh-Mode. Auch das Folgegeschäft mit Supplies wie Schraubstollen und Schuhpflegefett boomt im WM-Jahr. Neben Klick- Modellen des Kopierer-Geschäfts wird in Kürze ein Kick-Modell für das Schuhwerk aufgelegt. Der Spieler zahlt dabei nicht mehr für den Schuh. Ein eingebauter Zähler erfasst die Ballkontakte, die dann monatlich abgerechnet werden. Der Kick-Preis soll sich unter einem Cent bewegen. Ein Modell mit Zukunft, denn es wird gefährlich, wenn sich Händler nur auf den WM-Schub verlassen, und ausschließlich Flachbildfernseher und Podolski-Trikots in die Regale stellen bzw. legen. Spätestens am 9. Juli wird der Umsatz einbrechen und erst zur Europameisterschaft in den Alpenstaaten Österreich und Schweiz wieder anziehen.

Auch Hersteller planen, auf den Mode-Zug aufzuspringen. CRN wurden nun geheime Pläne zugespielt: Software-Riese Microsoft wird sich nicht mehr nur auf den Verkauf von Windows- und Office-Paketen verlassen. Ab Herbst gibt es eine Herrenmoden- Winterkollektion, Codename »Schurwolle XP Professional«. Der Unternehmens-Claim »Ihr Potenzial – unser Antrieb« wurde von den Microsoft-Marketing-Strategen in »Ihr Potenzial – unser Anzug« umgetextet. Auch in der Hardware-Branche ist man nicht untätig. So wird Philips ins Unterwäschegeschäft einsteigen. Aus dem Slogan »Sense and Simplicity « wird einfach »Slips and Simplicity«. Die Unisex-Wäsche wird in Utrecht produziert und soll sowohl Männern und Frauen als auch Holländern passen.

Wie so häufig, geht Dell einen etwas anderen Weg und macht aus einer Niederlage kurzerhand einen Sieg: Nachdem in Japan ein Dell-Notebook explodierte und in Flammen aufging, antwortete der Direktvermarkter nicht etwa mit einer Rückrufaktion für gefährdete Akkus. Vielmehr wird nun auf den Dell-Seiten das Notebook im Bundle mit American- Football-Protektoren angeboten, um die exponierten Stellen der Laptop-Nutzer zu schützen. Der OEM-Produzent für die asbestfreien, feuerfesten Suspensorien mit Dell-Logo ist angeblich Nike.