API sieht schwere Zeiten für Subdistributoren
Distributor API in Aachen strebt in diesem Jahr die 300-Millionen-Marke an. Kein leichtes Unterfangen in einer Zeit, in der sich andere Distributoren freiwillig aus dem Großhandelsgeschäft zurückziehen. CRN-Mitarbeiter Wolfgang Kühn sprach mit Torsten Belverato, Geschäftsführungsmitglied bei API, über die Situation in der Distribution.

- API sieht schwere Zeiten für Subdistributoren
- Logistikoptimierung abgeschlossen
CRN: Herr Belverato, Komponentendistributoren aber auch kleine und mittlere Volumendistributoren haben ein schweres halbes Jahr hinter sich. Was hat der Branche besonders zu schaffen gemacht?
Belverato: In den ersten sechs Monaten hatten wir es zum einen mit einer verhaltenen Nachfragesituation zu tun und zum anderen mit einer stark unter Druck geratenen Margensitution zu kämpfen. Dies war bedingt durch die Distributoren und Großhändler, die sich der nahenden Insolvenz gegenüber sahen und aus Gründen des Cashflows alle guten betriebswirtschaftlichen Kenngrößen über Bord geworfen haben.
CRN: Hat eigentlich die Komponentendistribution noch Zukunft, zumal die Preise und die Broadline-Distributoren starken Druck ausüben?
Belverato: Ja, wir bedienen ein Kundensegment im Fachhandel, das extrem Wert auf Flexibilität, kompetente Ansprechpartner und schnelle Abwicklung legt. Dies beinhaltet auch einen Outbound gesteuerten Vertrieb. Dies ist den Broadline-Distributoren aufgrund ihrer Konzernstrukturen nur schwer möglich, so dass wir auch in Zukunft unseren Platz in der Distribution haben werden.
CRN: Immer mehr Hersteller reduzieren ihre Distributionsverträge, was zu einem Zuwachs bei der Subdistribution führt. Kann man als Subdistributor langfristig überleben?
Belverato: Ich denke, dass es als Subdistributor in Zukunft schwer wird, genügend ertragreiches Geschäft zu generieren. Es fehlt die Kraft, die kritische Masse für eine für den Hersteller Sinn bringende Distribution umzusetzen. Somit fehlen Ihnen auch die entscheidenden Backend-Konditionen, allen voran Lagerwertausgleich. Dies wiederum kann zu Preisproblemen im Kundensegment führen und gleichzeitig hohen eigenfinanzierten Abwertungsbedarf mit sich bringen.
CRN: Ihr direkter Mitbewerber ist Devil. Besteht zwei nahezu gleich große Distributoren mit ähnlicher Ausrichtung die Gefahr der Kanibalisierung?
Belverato: Wir haben trotz großer Überschneidungen unterschiedliche Geschäftsmodelle. Außerdem bin ich mir sehr sicher, dass das Kundensegment in dem wir uns bewegen genügend Geschäft für beide Unternehmen bietet.