Apple scheint ein besonders mitarbeiterfreundliches Unternehmen zu sein: In zwei Fällen stellte der Hersteller nun die Mitarbeiter-Gesundheit über die Garantieansprüche der Kunden – und verweigerte die Reparatur defekter Geräte.
Der amerikanische Verbraucher-Weblog The Consumerist berichtet von zwei Fällen, in denen Apple-Kunden trotz Garantieanspruch die Reparatur ihrer defekten Geräte verweigert wurde – wegen ihrer ausgeprägten Nikotin-Sucht. So erzählt Derek aus dem US-Bundesstaat Iowa, wie er seinen Computer nach einem Lüfter-Defekt bei seinem Apple-Händler abgegeben habe und dort unrepariert wieder abholen musste. Die Begründung: Da der Computer offensichtlich in einem Raucher-Haushalt benutzt worden sei, habe Apple seine Mitarbeiter vor den Gefahren des Passiv-Rauchs schützen müssen.
Ein ähnlicher Fall passierte der Consumerist-Informatin Ruth, die den defekten Rechner ihres Sohnes an den Garantie-Service Applecare einschickte. Als es nach den versprochenen 72 Stunden noch kein Feedback zu dem Reparaturauftrag gab, fragte die Amerikanerin nach und erfuhr, dass auch in ihrem Fall der Schutz der Apple-Mitarbeiter vor Nikotin über den Garantieanspruch gestellt wurde. Doch »Ruth« gab sich kampffreudig und beschwerte sich in der Apple-Zentrale über den Vorfall. Die Antwort aus dm Büro von Apple-Chef Steve Jobs kam postwendend: Nikotin stehe auf der vom US-Gesundheitsministerium herausgegebenen Liste der gesundheitsgefährdenden Substanzen und Apple könne von keinem Mitarbeiter den Kontakt mit solchen Stoffen verlangen. Ruth wurde daher geraten, den Mac auf eigene Kosten bei einem Fachhändler reparieren zu lassen.
Vor dem Hintergrund der Consumerist-Recherchen erscheinen nun auch die Apple-News der letzten Tage in einem anderen Licht: So sind Apple-Notebooks weniger zuverlässig als die Geräte der Konkurrenten Asus, Toshiba und Sony. Zudem kam der Hersteller im Service-Ranking des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) nur auf Rang 13 von 16.