Erst nach massiven Protesten

Apple löscht Anti-Homo-App

24. März 2011, 9:00 Uhr | Folker Lück
Schwulen- und Lesben-Symbol Rainbow Flag: Misst Apple bei Homosexuellen mit zweierlei Maß? (Foto: manwalk/pixelio.de)

Erst nach einer Web-Petition mit 150.000 Unterschriften hat Apple die App einer radikalen, christlichen Vereinigung entfernt, die sich eindeutig gegen Homosexuelle richtet. Einmal mehr ist der Konzern mit seiner undurchsichtigen App-Zulassungspolitik jetzt im Gerede.

Etwas mehr als eine Woche lang konnte die religiöse Vereinigung »Exodus International« eine App anbieten, in deren Beschreibungstext dafür geworben wird, »mit dem Leib Jesu Christi … das Problem der Homosexualität anzugehen«. Erst nach massiven Protesten und einer bislang über 150.000 Unterschriften starken Petition hat der Computerkonzern reagiert und die App gelöscht.

Apple steht damit nicht zum ersten Mal durch eine zweifelhafte App-Zulassungspolitik in der Kritik. Dabei sind die selbstauferlegten Regeln des App-Store recht eindeutig: Laut diesen Richtlinien werden Apps abgelehnt, wenn sie »diffamierend, angreifend, kleinlich sind oder Individuen oder Gruppen in verletzender Weise angreifen«.

Homosexuellen-Verbände merken jedoch an, dass ausgerechnet bei ihrer Minderheit mit zweierlei Maß gemessen würde: So wurde im Mai vergangenen Jahres eine App der »Gay Romeo Community« aus dem App-Store gelöscht, weil sie im Beschreibungstext das Wort »gay« verwendete. Im aktuellen Fall der religiösen Homo-Fanatiker hat man hingegen weniger genau hingesehen und der App sogar die »Altersfreigabe 4+« erteilt, womit die Vereinigung stolz warb.


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