»Arztgeführt und patientenbestimmt«

27. März 2009, 6:30 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Erste echte Online-Anwendung der eGK

»Bereits vor der eGK-Einführung waren die Akteure im prosper-Gesundheitsnetz sehr eng miteinander verzahnt. Mit prospeGKT stellen wir die Zusammenarbeit und damit auch die Kommunikation auf eine neue technische Basis«, erklärt Christian Bauer, IT-Manager Medizinisches Netz bei der Knappschaft. Dazu wurden sämtliche Leistungserbringer in den vergangenen Monaten sicher miteinander vernetzt und mit der notwendigen Telematikinfrastruktur ausgestattet. Alle Akteure arbeiten mit dem schon erwähnten Branchennetz Gesundheitswesen, das die erste echte Online-Anwendung der Gesundheitskarte in Deutschland ermöglicht. Weitere Komponenten sind ein Konnektor, der die Verbindung zum Netz herstellt sowie ein DSL-Anschluss. Darüber hinaus wurden vom Netzbetreiber die Kartenlesegeräte installiert: 250 in den Praxen der Knappschaftsärzte, weitere 60 in der Ambulanz, der Aufnahme und den Arztzimmern des Krankenhauses. Ziel war es, an allen Arbeitsplätzen den Zugriff auf die ePA zu ermöglichen. Davon profitieren insbesondere Versicherte, die ihre Akte jedem Arzt einzeln freigeben wollen. »Uns war es wichtig, die Technik für die Ärzte auf ein überschaubares Maß zu begrenzen. Nur auf diese Weise lässt sich ein so umfangreiches Projekt vernünftig etablieren und wird von den Beteiligten langfristig akzeptiert«, erklärt Christian Bauer. Gerade die Mediziner seien im Vorfeld skeptisch gewesen, was die Bedienung und Praxistauglichkeit des neuen Systems angeht. Doch die Rückmeldungen seien bislang sehr positiv, freut sich Bauer. Die Patientenakten lassen sich durch Übermittlung von Daten aus vorhandenen Praxisverwaltungs- und Krankenhausinformationssystemen befüllen. »Dazu haben wir für die Rechner der Mediziner einen Praxis-Client entwickelt und die bestehende Software der Verwaltungssysteme erweitert. Die Ärzte greifen über die ­gewohnte PC-Oberfläche aus den Systemen heraus auf die ePA zu und rufen mittels eines strukturierten Ab­lagesystems die Informationen ab«, erklärt Martin ­Gödecke, Leiter Telematik im Gesundheitswesen von T-Systems. Das neue System wurde so programmiert, dass sich der Arzt nur einmal täglich mit seinem Heilberufeausweis (HBA) anmelden muss. Sollten Fragen oder Probleme bei der Bedienung auftauchen, steht den Ärzten eine Hotline zur Verfügung.


  1. »Arztgeführt und patientenbestimmt«
  2. Erste echte Online-Anwendung der eGK
  3. Hochsicherheitstrakt in Magdeburg
  4. Mehr Behandlungsqualität

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