Auch wenn Julian Assange immer noch in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt, plant er in seinem Heimatland Australien einen Stuhl im Senat zu besetzen.
Julian Assange ist für seine hohe Medienpräsenz bekannt. Sein neuster Vorstoß soll allerdings nicht der Eigenpromotion dienen, sondern ein erstgemeinten Schritt darstellen. Assange will noch im Laufe der kommenden Woche die australische Wikileaks-Partei gründen und laut der Canberra Times, am 14. September für den Senat im Bundesstaat Victoria kandidieren. Ziel der Vereinigung soll es sein, »in der Politik das umzusetzen, was man mit Wikileaks im Bereich der Informationen erreicht hat, indem man sich gegen die Mächtigen erhebt und ein Licht auf Ungerechtigkeit und Korruption wirft.«
Derzeit ist Wikileaks auf der Suche nach Mitgliedern, da in Australien 500 Personen nötig sind, um eine Partei registrieren zu lassen. Nach eigenen Aussagen gibt es aber einen überwältigenden Zuspruch von Unterstützern, unter denen sich auch der ehemalige Liberalen-Sprecher Greg Barns befindet. »Assange ist ein ernsthafter Kandidat für das australische Parlament. Das ist kein Trick«, sagte Barns, um etwaigen Zweifeln zuvorzukommen.
Die Wähler der Wikileaks-Partei dürften sich besonders aus der großen Online-Gemeinschaft in Australien rekrutieren. Allerdings können weitläufige Wahlkampagnen mit Assange persönlich nicht zustande kommen. Immerhin sitzt der Internet-Aktivist immer noch in der ecuadorianischen Botschaft in London fest, ohne eine baldige Aussicht auf Freiheit.