Trotz schwachem UE-Geschäft konnte Euronics ein Umsatzplus verzeichnen. Die schwindende Abhängigkeit vom TV-Absatz und der Start des neuen Multichannel-Konzeptes sorgten für positive Stimmung bei der diesjährigen Summer Convention auf Mallorca.
Auch während der fünften Auflage der Euronics Summer Convention in Palma de Mallorca ließ das gute Wetter Herstellerpartner und Mitglieder der Verbundgruppe nicht im Stich. Gleichzeitig konnte Vorstandssprecher Benedict Kober passend positive Umsatzzahlen verkünden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigerte die Verbundgruppe aus Ditzingen ihren Umsatz per April um 6,2 Prozent.
Die Nachricht dürfte viele innerhalb der Kooperation aufatmen lassen, schließlich scheint man nun der negativen Entwicklung der Unterhaltungselektronik entgegentreten zu können. Diese bezifferte der Euronics-Chef mit einem Minus von sieben Prozent.
Allerdings schränkte Kober gleich ein, dass die kommenden Monate das Umsatzlevel nicht halten könnten, schließlich sorgte die WM im Vorjahr für steigende Absätze, vor allem in dem für Euronics so wichtigen TV-Geschäft. Ein Umsatztreiber, der in diesem Jahr fehlt und der den Manager auch für das Gesamtjahr von einem Negativtrend in der UE ausgehen lässt.
Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass es Euronics langsam gelungen ist, die vormals starken Abhängigkeiten von UE und insbesondere TV zu reduzieren. Nicht umsonst sieht Kober die zukünftige Umsatzstruktur seiner Verbundgruppe dreigeteilt. Ein Drittel Braune Ware, ein Drittel Weiße Ware und das letzte Drittel teilen sich PC und Telekommunikation. Neben einer stärkeren Konzentration auf den Audio-Bereich, für den erst kürzlich vier neue Vertriebsmitarbeiter eingestellt wurden, hofft Kober auch auf Smartphones mit ihren kurzen Produktzyklen: »Während ein Fernseher im Schnitt erst nach vier Jahren ersetzt wird, hat ein Großteil der Smartphones Produktzyklen von nur ein bis zwei Jahren«, führt er an.
Für Kober steht fest: »Das Wachstumspotenzial ist in jedem Bereich vorhanden, viele Händler müssen aber ihre Läden neu aufstellen, um dieses zu heben.« Auch deshalb appelliert der Verbundgruppenchef an die Euronics-Mitglieder, die von der Zentrale ausgearbeiteten Konzepte zu nutzen und sich nicht von der teils schlechten Stimmung im stationären Handel anstecken zu lassen.