Aus für PC-Geschäft von 4MBO. Der IT-Vermarkter 4MBO stellte zum Jahresende den Verkauf von PCs und Notebooks ein. Künftig wollen die Plochinger nur noch in den Sparten Haushaltselektronik, Fotografie sowie interaktives Fernsehen tätig sein. Der »harte Schnitt« sorgt auch für Unruhe bei der Konkurrenz.
Wegen der rückläufigen Nachfrage von Discountern nach PCs und Notebooks sowie des hohen Wettbewerbsdruck, der zu stetig sinkenden Preisen führt, hat sich 4MBO zu einem »harten Schnitt« entschlossen: Die IT-Sparte wurde zum Ende des Jahres aufgegeben, rund 25 der 80 Mitarbeiter am Firmensitz in Plochingen wurden betriebsbedingt gekündigt. Damit bricht für 4MBO das wichtigste Standbein weg: Die PC-Sparte trug bislang über die Hälfte zum Gesamtumsatz bei, der 2003 bei rund 220 Millionen Euro erwartet wird.
Angekündigt hatte sich die Aufgabe des PC-Geschäfts, als 4MBO Anfang November bekannt gab, dass die vorweihnachtlichen PC-Aktionen über Discounter »dramatisch« eingebrochen waren. Das Auftragsvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent zurückgegangen, hieß es damals (CRN-online berichtete am 6.11.2003). Mit verringerten Stückzahlen sei es nicht möglich, Discount-Computer mit Gewinn zu verkaufen, teilte die Firma mit. Der PC-Markt habe inzwischen eine »gewisse Sättigung« erreicht, »der Ausstieg aus dem IT-Geschäft ist damit unvermeidlich«. Wie CRN aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, haben die Plochinger bis zuletzt einen Käufer für ihre IT-Sparte gesucht und Verhandlungen mit mehreren Interessenten aufgenommen. Wie sich im Verlauf der Gespräche aber herausgestellt habe, waren die potenziellen Käufer lediglich daran interessiert, ihre eigene PC-Sparte abzustoßen. »Die Branche ist äußerst nervös«, sagte ein Brancheninsider gegenüber CRN.
Dass dieser nicht unerwartete Schritt von 4MBO für Unruhe bei der Konkurrenz sorgt, war an der Börse deutlich zu spüren. Die Aktien von 4MBO brachen nach Bekanntgabe der Entscheidung zweistellig ein, auch die Papiere des Konkurrenten Medion gaben deutlich nach.
4MBO wird sich künftig auf die drei Sparten Haushaltselektronik, digitale Fotografie (Marke Jenimage) sowie interaktives Fernsehen konzentrieren. Wie hoch die Folgekosten aus dem Ausstieg des PC-Geschäfts sind, lasse sich erst zu Beginn des neuen Jahres abschätzen, teilte 4MBO mit. Der Hersteller muss für die in den letzten beiden Jahren verkauften PCs die Gewährleistung sicherstellen.
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