Aus für WinFS, Ja zu ODF: Microsoft ändert Desktop-Pläne. Zunächst hatte Microsoft das geplante Dateisystem WinFS von der anstehenden neuen Version Vista seines PC-Betriebssystems abgekoppelt, nun kam das Aus.
Teile dieser Technologie werden in das Datenbankprodukt SQL Server und das Entwicklerpaket Visual Studio einfließen. WinFS sollte den Anwendern helfen, die diversen Informationen auf ihrem Desktop einfacher und einheitlicher zu handhaben. Windows soll künftig auch ohne dieses Fundament bessere Suchmöglichkeiten bieten als bisher. Zu der Entscheidung mag beigetragen haben, dass die User zunehmend Informationen nutzen, die statt auf
ihrem lokalen Rechner auf Servern im Internet gespeichert sind.
Auch für die geplante neue Version 2007 des Büropakets Office hat Microsoft eine wesentliche Änderung bekannt gegeben: Ein Werkzeug namens Open XML Translator soll es erlauben, in Office-Programmen
Dokumente außer in proprietärer Weise auch im Open Document Format (ODF) zu lesen und zu schreiben. ODF wird von den Organisationen ISO und Oasis standardisiert und von den Microsoft-Gegnern IBM, Google, Novell und Sun vorangetrieben. Behörden in Europa und in den USA hatten beschlossen, ihre Bürodokumente nur noch in herstellerunabhängigen Formaten zu speichern. Ziel ist es, die Lesbarkeit langfristig sicherzustellen und sich aus der Abhängigkeit von Release-Zyklen eines Software-Anbieters zu befreien.