Babylon braucht für die Vertriebsumstellung noch Zeit: Bereits 2005 wollte Babylon die gleichnamige Übersetzungssoftware zu 100 Prozent über den Channel vertreiben. Das ehrgeizige Ziel ließ sich jedoch nicht umsetzen: Immerhin steigerte das Unternehmen den Anteil des indirekten Geschäfts seither von 40 auf 60 Prozent
Keine Frage, das Ziel war hoch gesteckt. Der Übersetzungssoftware- Spezialist Babylon, der sein Produkt anfangs nur via Internet angeboten hatte, wollte den Vertrieb in Deutschland bereits 2005 von einem kombinierten Modell aus Direkt- und Partnerverkauf komplett auf den Channel umstellen. Doch der Plan ließ sich so nicht umsetzen. »Wir mussten ein Stück weit zurückrudern «, räumt Deutschland-Geschäftsführer Reinhard Dobelmann ein.
Immerhin stieg der Anteil des Channels am Umsatz seither von 40 auf 60 Prozent. Außerdem verliert Dobelmann das Ziel nicht aus den Augen. In spätestens zwei Jahren soll der Vertrieb komplett umgestellt sein. »Wir müssen daran arbeiten, dass wir mit unserem Produkt noch attraktiver für den Fachhandel werden.« Denn darin sieht der Manager den Hauptgrund für die Verzögerung: Babylon sei in der Vergangenheit vom Umsatzpotenzial her noch nicht reizvoll genug für den Channel gewesen. Daher habe der israelische Hersteller hierzulande zu wenige Partner gefunden, die seine Software aktiv an Unternehmenskunden verkaufen.
Tatsächlich verzeichnet der Anbieter in seiner höchsten Kategorie »Gold« erst sechs Reseller, zu denen unter anderen CCP, PCWare und Software-Spectrum zählen. Nur Gold-Partner betreut Babylon direkt. Silber-Partner und einfache Member-Partner werden über Distributoren wie Maily, Advanced E-Business, Asknet, C&H und ISPD beliefert. Das Ziel, bei einem der Broadliner gelistet zu werden, hat das Unternehmen ebenfalls noch nicht erreicht.
Im Bemühen, das Interesse des Channels zu steigern, richten sich Dobelmanns Hoffnungen nun auf die neue Version Babylon 6. Die bietet als neues Feature nicht nur die Fließtextübersetzung. Der Hersteller hat zudem weitere Wörterbücher, Lexika und Fachglossare in seine Software integriert. Längst übersetzt sie nicht nur Fremdsprachen, sondern stellt per Mausklick auch Erläuterungen von Fachtermini bereit. Inzwischen erlaubt Babylon den Zugriff auf mehr als 40 Wörterbücher und Lexika sowie auf über 1.000 themenspezifische Glossare. Für einen Teil der Wissensquellen fallen zusätzliche Gebühren an. Auf diese Weise kann der Preis für eine Einzelplatzlizenz, die in der Basisversion 59 Euro kostet, problemlos in den dreistelligen Euro-Bereich steigen.