Was nicht heißen soll, dass alles, was Bechtle in der Systemhausbranche einkauft, zu Gold wird. Die PSB AG war zumindest in den ersten Jahren der Übernahme so ein Fall. Auch die Bechtle-Niederlassungen in Kassel und Wangen im Allgäu wurden dicht gemacht, weil die Verantwortlichen dort ihre Ziele nicht erreicht hatten. Geschäftsführer von Wettbewerbern, die das im vergangenen Jahr noch als Versagen des Bechtle-Vorstands oder gar als Scheitern der dezentralen Firmenorganisation bezeichneten, hatten da wahrscheinlich die Verluste ihrer eigenen Tochtergesellschaften noch nicht auf ihrem Radar. Das wiederum passiert den vorsichtigen Schwaben in Neckarsulm nicht.
»An unserer strategischen Aufstellung gibt es nichts zu rütteln«, gibt sich Klenk selbstbewusst. Managed Services wie beispielsweise kundennahe Wartungsdienstleistungen, ist ein solches Segment, das Bechtle, und nicht nur dieses Systemhaus, als Wachstumstreiber identifiziert hat. Strategische Orientierung hat bei Klenk viel mit Planbarkeit und Verlässlichkeit zu tun, auch und gerade gegenüber Mitarbeitern. Während IT-Serviceanbieter wie die von Michael Müller geführte a&o gerade vor Augen führen, wie Ex-Siemens-Mitarbeiter nach einem Betriebsübergang auf die Straße gesetzt werden, begreift Klenk solche Outsourcing-Strategien von Konzernen als langfristige Chance. So übernahm Bechtle im Oktober 2005 von IBM knapp über 100 Mitarbeiter, die bei Kunden vor Ort Wartung und Support durchführen. Mittlerweile ist die Bechtle-Tochter PSB Onsite Services GmbH auf 180 Mitarbeiter ausgebaut worden. Das Geschäft laufe »ganz hervorragend«, beteuert Klenk. Nicht zuletzt dank einer »exzellenten Motivation« der Mitarbeiter. Betriebsübergang und Outsourcing kann für den neuen Arbeitsgeber und Arbeitnehmer eine Zukunftsperspektive bedeuten. Vorausgesetzt, man legt solche sensiblen Themen in verantwortungsvolle Hände.