Systemhaus-Riese Bechtle steigert im zweiten Quartal 2010 seinen Umsatz um 16,2 Prozent bei einer Ertragssteigerung von starken 61,2 Prozent. Damit stehen die Zeichen auf Wachstum: Internationalisierung sowie Akqusitionen sind geplant. 220 Mitarbeiter werden eingestellt.
Im zweiten Quartal 2010 ist der Umsatz von Bechtle um 16,2 Prozent auf 375 Millionen Euro gestiegen. Damit legt der IT-Dienstleister im Vergleich zum ersten Quartal noch eine Schippe drauf. In den ersten drei Monaten hatte Bechtle den Umsatz bereits um 11,3 Prozent gesteigert. Für das erste Halbjahr 2010 entspricht dies einem Umsatzwachstum von 13,8 Prozent. Das Vorsteuerergebnis steigt im zweiten Quartal um 61,2 Prozent auf 11 Millionen Euro – im Vorjahr lag der Ertrag noch bei 6,8 Millionen Euro.
Nach dem starken ersten Quartal 2010 hatte Bechtle-Chef Thomas Olemotz sich noch eher verhalten optimistisch zur Konjunktur geäußert. Jetzt spricht er von einer sehr positiven Stimmung in der Industrie. »Die Geschäfte laufen sehr gut mit kontinuierlich steigender Dynamik«, erklärt Olemotz in einer Pressekonferenz. »Es wird wieder in IT investiert«, sagt der Systemhaus-Chef. Vor allem das E-Commerce-Segment, das 2009 sehr stark von der Krise betroffen war, erholt sich jetzt sehr schnell. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen um 18,2 Prozent. Das Systemhaus-Geschäft von Bechtle hatte sich im Krisenjahr als robuster erwiesen, erholt sich jetzt aber auch etwas langsamer als das Handelsgeschäft. Die Umsätze im Systemhaus-Geschäft und Managed Services ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent gestiegen.
Da Bechtle zudem über eine solide Eigenkapitalquote verfügt, ist Olemotz davon überzeugt, dass der Dienstleister in der momentanen Wachstumsphase das Tempo mitgehen kann. Das gilt jedoch nicht für alle Systemhäuser im Markt. Olemotz bestätigt eine fortschreitende Konsolidierung unter den IT-Dienstleistern. Die steigende Konjunktur hilft nicht jedem. »Man muss über die liquiden Mittel verfügen, um das Markt-Wachstum zurzeit zu finanzieren«, erläutert Olemotz. »Wer geschwächt aus der Krise hervorgegangen ist, dem fehlt die Liquidität das Wachstum vorzufinanzieren«, so Olemotz weiter.