In Indien verklagt die Frau eines Software-Entwicklers wegen Ehebruch nicht nur ihren Mann, sondern auch dessen Arbeitgeber. Das Software-Unternehmen soll die außereheliche Dating-Tätigkeit seiner Mitarbeiter gefördert haben.
Tripti Nigam aus dem indischen Bangalore sorgt mit einer ausgefallenen Gerichtsklage für Aufsehen: Nachdem ihr Noch-Ehemann Gaurav-Nigam, ein Software-Entwickler bei dem IT-Unternehmen Wipro, sie wiederholt betrug, hat die Inderin nun wegen Ehebruch eine Gerichtklage eingereicht. Angeklagt wird dabei nicht nur der untreue Ehemann, sondern auch Wipro-Vorstand Azim Premji. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, durch Spesenfinanzierung die Dating-Tätigkeit seiner Mitarbeiter gefördert zu haben.
»Wipro hat mit seiner Spesenpraxis die außerehelichen Affären meines Mannes gefördert«, so Nigam. Sie und ihr zweieinhalbjähriger Sohn hätten genug unter der Untreue ihres Mannes gelitten, da sei es nur fair wenn auch das Unternehmen seinen Teil der Verantwortung übernehme. Wipro-Chef Premji, der noch vor Monatsende vor Gericht zu den Vorwürfen Stellung beziehen muss, bestritt die Anschuldigung, dass seine Firma »Dating-Spesen« übernehme.
Wie der Fall auch ausgehen mag, für die 2002 geschlossene Ehe von Tripti und Gaurav Nigam besteht wohl keine Hoffnung mehr. Bereits vor 18 Monaten hat die Ehefrau ihren untreuen Mann verlassen, ein Scheidungsverfahren ist inzwischen in Gang. Die durch die erfolgreiche IT-Industrie beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung Indiens sorgt vielerorts für Spannungen zwischen Tradition und modernen Lebensformen, wie sich auf kuriose Weise jetzt auch in dem Gerichtsverfahren zeigt.
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