Schwindel nach einschlägigem Schema
- Betrüger zocken IT-Firmen ab
- Schwindel nach einschlägigem Schema
- Auch Distribution betroffen
Dass das kein Einzelfall ist, zeigen die Aktenstapel bei den Staatsanwaltschaften. Der perfide Trick: Häufig erfolgt der Warenkreditbetrug noch bevor die neuen Eigentümer in das Handelsregister eingetragen wurden, für die Lieferanten und Auskunftsagenturen ist der Kunde also noch derselbe, dem nach Prüfung die entsprechenden Kreditlimits eingeräumt wurden.
Auch ein IT-Distributor aus Nordrhein-Westfalen wurde im vergangenen Jahr zum Opfer von Stoßbetrügern, die per Zielkauf Warenkreditbetrug begingen. Der Vertriebsleiter des Grossisten erzählt eine abenteuerliche Geschichte: Da er den Kunden recht gut kannte, habe er sich über dessen großen Bestellauftrag zunächst nicht gewundert. Als dann aber – abweichend vom üblichen Bestellverhalten des Kunden – die Bezahlung trotz Mahnung ausblieb, schaltete der Manager die Polizei ein. »Als ich zusammen mit den Beamten den Firmensitz des Kunden aufsuchte, fanden wir nur noch ein völlig leer geräumtes Lager mit einem zurückgelassenen Aufpasser vor«, berichtet der Sales-Manager, der nicht genannt werden möchte. Der Tatbestand folgte dem bekannten Schema: Die Firma war kurz zuvor von Strippenziehern aus Osteuropa übernommen worden. Die neuen Besitzer hatten sich beim Eintreffen der Polizei längst mit der Ware ins Ausland abgesetzt. Dem Spezialdistributor blieb nur noch der Ärger über den Verlust und den folgenden behördlichen Aufwand. »Ich habe daraufhin selbstverständlich andere Distributoren vor solchen Betrugspraktiken gewarnt – und dabei feststellen müssen, dass wir nicht die einzigen Betroffenensind.« Auch andere Grossisten seien bereits in ähnlicher Weise betrogen worden. Künftig achtet der Vertriebsmanager aus Nordrhein-Westfalen auf auffällige Veränderungen im Bestellverhalten und prüft die Bestellaufträge und Kunden sehr genau.