Bewährte Werkzeuge bevorzugen
Heute stehen viele IT-Verantwortliche vor dem Problem, die Kosten senken zu müssen.Interessante Ansatzpunkte bietet hier das IT-Infrastrukturmanagement. Dabei ist es wichtig, auf in der Praxis erprobte Standardlösungen und und ebensolche Tools zurückzugreifen.

Automatisierung hilft, die IT-Kosten nachhaltig zu senken, da sich erhebliche Zeiteinsparungen ergeben und die Qualität deutlich besser wird.
Der Kostendruck macht IT-Organisationen zunehmend zu schaffen. Mit nur wenig wachsendem oder gar gleich bleibendem IT-Budget müssen sie immer mehr Aufgaben unter Bedingungen bewältigen, die sich täglich ändern. Angesichts vielfältiger Angebote zu Outsourcing und Outtasking müssen die IT-Organisationen erheblich bessere und kostengünstigere Services anbieten, um ihr »Überleben«, ihre Daseinsberechtigung im Unternehmen zu sichern. Eine zusätzliche Aufgabe der IT-Organisation besteht darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, die für strategische Ansätze zur Flexibilisierung (Stichwörter: »IT on Demand«, »Utility Computing», »Adaptive Infrastructure«) nötig sind.
Die daraus resultierenden Herausforderungen sind gerade in größeren Unternehmen wegen der Vielzahl unterschiedlicher Geräte und oft sehr komplexer IT-Bereiche besonders groß. Die IT-Organisationen beziehungsweise IT-Dienstleister müssen dafür insbesondere das Management der für wichtige Geschäftsprozesse benötigten IT-Infrastruktur in den Griff bekommen, um Kosten nachhaltig einzusparen. Eine wichtige Aufgabe kommt dabei dem professionellen Management der eingesetzten Software zu.
Ebenso bedeutsam ist heute die Möglichkeit der automatischen Aufnahme der Hard- und Softwarebestände, um einen Überblick über die betreute IT-Infrastruktur und Systemlandschaft sowie Unterstützung beim Lizenzmanagement zu erhalten. Auch wünschen die Anwender heute immer stärker, dass die automatische Erst- und Reinstallation von Systemen in heterogenen Bereichen von zentraler Stelle aus zu managen sind. Ebenso muss dem Bedarf, die individuelle Ausstattung von Systemen mit der jeweils benötigten Software (beispielsweise Betriebssystemplattform, Middleware oder Applikationen) weitestgehend zu automatisieren, Rechnung getragen werden.
Gerade bei einer anstehenden Auswahlentscheidung zum Tool-Einsatz im Bereich des IT-Infrastrukturmanagements ist darauf zu achten, dass zumindest ein Großteil der genannten Punkte funktional abgedeckt werden kann. Das zum Einsatz kommende Werkzeug muss sich auch gut in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren lassen. Daraus lässt sich die Empfehlung ableiten, bei der Auswahlentscheidung für ein Tool zum IT-Infrastrukturmanagement auf bewährte und praxiserprobte Standardlösungen zurückzugreifen.
Auf dem Markt ist eine Reihe von Lösungen wie ASDIS, PS«Portal oder auch Remedy (Softwaresuite für Service-Support und Delivery). Hier ist es dem IT-Management oder der IT-Abteilung überlassen, den Selektionsprozess anhand der individuellen Anforderungen voranzutreiben. Auch wenn die Beispiel-Produkte unterschiedliche Schwerpunkte haben, eines haben sie gemeinsam: eine deutliche Steigerung des Automatisierungsgrads.
Automatisierung hilft, die IT-Kosten nachhaltig zu senken, da sich erhebliche Zeiteinsparungen ergeben, die Qualität deutlich verbessert und die Transparenz spürbar erhöht werden. Selbstverständlich darf in diesem Kontext auch der IT-on-Demand-Ansatz nicht außer Acht gelassen werden (kalkulierbare Kosten je Endgerät im Vergleich zu relativ hohen Lizenzkosten) – dies ist beispielsweise ein Serviceansatz, der im Bereich der automatischen Erst-/Reinstallation von Systemen oder auch bei der Softwareverteilung heute durchaus einer Überlegung wert ist.
Sicherlich sind die Anforderungen an ein leistungsfähiges Tool zum IT-Infrastrukturmanagement schnell gestellt, und die Erwartungshaltung ist groß. Zunächst müssen die Systemvoraussetzungen gut abgeklärt sein – idealer Weise kann ein solches Tool Plattformen wie Linux, Unix, Windows-XP, -2000, -NT oder auch OS/2 und Netware vollständig und interoperabel unterstützen. Dies ist wichtig, da in Zeiten in denen IT-Kostensenkungen und -einsparungen hoch im Kurs stehen, auch der Investitionsschutzgedanke stark im Vordergrund steht und deshalb der Heterogenitätsgrad in vielen IT-Infrastrukturen mehr zu- als abnimmt.
Für den IT-Entscheidungsträger ist beim Selektionsprozess wesentlich, dass – im Interesse eines schnellen und effizienten Rollouts – die bedienungsfreie Installation des Tools selbst an Servern und Workstations gewährleistet ist. Deshalb sollten Punkte wie Ablauf der Installation, Eigenschaften, Voraussetzungen, Systemanforderungen BOOTP-Server beziehungsweise DHCP-Server eine besondere Gewichtung und Beachtung finden.
Auch kryptographische Datenverschlüsselungen können dem Aufgabenspektrum des Bereichs IT-Infrastrukturmanagement zugerechnet werden. Hier kommen Mechanismen zur Authentifizierung und zum Wiederaufsetzen abgebrochener Übertragungen zur Sprache. Zielsetzung muss es heute sein, dass sich sowohl hochsichere als auch effiziente Dateitransfers (auch in heterogenen IT-Bereichen) zu jeden Zeitpunkt durchführen lassen. Neben den üblichen Wiederanlaufverfahren ist hier auch an die Vorteile der Bandbreitensteuerung und performanten Sicherheits-Features zu denken.
Nachfolgend ein Verfahrensvorschlag aus der IT-Praxis, der dem IT-Management, der unternehmenseigenen IT-Organisation oder auch dem IT-Dienstleister helfen soll, sich mit der Thematik des professionellen IT-Infrastrukturmanagements und der sachgerechten Toolauswahl näher vertraut zu machen. Gleichzeitig soll er auch in die individuelle Praxissituation leicht übertragbare Impulse für die Handhabung einer solchen Aufgabenstellung geben.
Best-Practice
Ein zielführender Ansatz, um das Management der IT-Infrastruktur effizient zu gestalten, ist eine professionelle und methodische Vorgehensweise:
- die Managementprozesse zu identifizieren und anhand von Best-Practice zu strukturieren,
- die Strukturen der IT-Organisation an den auf das Unternehmen zugeschnittenen Abläufen auszurichten,
- die Prozesse und Abläufe durch den Einsatz geeigneter Tools konsequent und so weit wie möglich zu automatisieren.
Das zum Einsatz kommende beziehungsweise ausgewählte Tool sollte ITIL-konform sein. Zur Strukturierung der Prozesse stellt die IT-Infrastructure-Library mit ihrem Rahmenwerk umfassende Beschreibungen von Best-Practices öffentlich zur Verfügung. ITIL wird zunehmend zum weltweiten De-facto-Standard und ordnet die Managementprozesse ein in die Kategorien:
- strategische Prozesse,
- taktische Prozesse (Service-Delivery) und
- operative Prozesse (Service-Support).
Framework oder auf Tools basierende Punktlösung
Zahlreiche IT-Entscheidungsträger kennen die relativ hohen Investitions-, Lizenz- und Wartungskosten großer und komplexer Framework-Lösungen im Bereich des IT-Infrastrukturmanagements noch aus der jüngeren Vergangenheit. Hier lassen sich sowohl die Auswirkungen auf die IT-Budgets der zurückliegenden Jahre als auch der Grad der realen Nutzung des Frameworks im Unternehmen sehr leicht und schnell ins Gedächtnis rufen. Ansätze zur Automation durch Einsatz allumfassender Frameworks sind heute durchaus kritisch zu sehen: Sie scheitern oft und bringen nur selten die dringend benötigte Entlastung des IT-Budgets. Endlos lange Implementierungsphasen, hohe Projektkosten und -risiken und nicht selten auch frustriertes Personal sind die Folgen eines zu komplexen Ansatzes. Meist wird nur ein kleiner Teil der »Superlösung« produktiv nutzbar, obschon die teuren Lizenzen natürlich voll bezahlt werden müssen. Auch die Pflege und Wartung einer großen und umfassenden Frameworklösung wollen bedacht sein. Man denke in diesem Zusammenhang nur einmal an die Schnittstellenvielfalt, den Anspruch der Revisionssicherheit, den Zeit- und Testaufwand bei einem Releasewechsel oder den Aufwand, wenn beispielsweise die Betriebssystem-Plattform des Rechners, auf dem die Frameworklösung läuft, upgedated oder umgestellt werden muss.
Demgegenüber mindert eine Automation über praxiserprobte Tools, die eine genau abgesteckte Aufgabe lösen, deutlich die Komplexität. Solche Tools führen erfahrungsgemäß meist schneller zum angestrebten Return-on-Investment. Im langjährigen produktiven Einsatz erprobte Tools haben zudem den positiven Nebeneffekt, dass unnötige Risiken von vornherein vermieden werden. Es ist jedoch wichtig, dass das Tool eine einfache Integration in den gegebenen individuellen IT-Bereich und eine flexible Anpassung an die Erfordernisse des Produktionsbetriebs ermöglicht.
Pauschallösungen zur Tool-Auswahl gibt es nicht
Da selbstverständlich jedes Unternehmen, jede Organisation, Behörde oder Verwaltung eine individuelle Ausgangsbasis im Bereich der IT-Infrastruktur hat, kann hier sicherlich keine allgemein gültige Pauschallösung zur Tool-Auswahl gegeben werden – somit soll die nachfolgende kleine Check-Liste lediglich helfen, das Problembewusstsein zu wecken, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Typische Fragestellungen sind hier unter anderen:
- Ist die IT-Landschaft (stark) heterogen (Hard-, Software, Betriebssystem, Netzwerk)?
- Lässt sich nach der zentralen auch die IT-Infrastruktur in der Breite managen?
- Wie hoch sind die Kosten der aktuellen Softwareverteilung, und wie hoch sind der bereits erreichte Automatisierungsgrad beziehungsweise die Anteile an manueller Arbeit?
- Werden bei der Softwareverteilung bestehende Abhängigkeiten von Releases, Patches oder Bug-Fixes erkannt?
- Werden alle Transfers des Tools konsequent (beispielsweise mit SSL) kryptographisch abgesichert?
- Gibt es eine Aufzeichnung der Software-Chronologie?
- Wie ist das Lizenzmanagement bisher gelöst? Ist im Unternehmen bekannt, wie viele Lizenzen bestimmter Applikationen, Tools und Utilities genutzt, beziehungsweise gebraucht werden?
- Lassen sich sehr individuelle Rechner (Spezial-/Poweruser) in der gleichen Güte automatisiert managen wie die breite Masse der Clientstationen?
- Kann das Management der IT-Infrastruktur in einzelnen, voneinander unabhängigen Schritten vollautomatisch und zeitgesteuert erfolgen?
- Ist es möglich, bereits durchgeführte IT-Managementschritte im Bedarfsfall wieder »zurückzudrehen« und den Ursprungszustand automatisch im Sinn einer Systemrecovery wiederherzustellen?
- Bietet das Tool Standardintegrationsmöglichkeiten in weit verbreitete Managementplattformen wie von BMC, Computer Associates, Hewlett-Packard oder IBM etc.?
- Wie hoch sind die derzeitigen Kostens des IT-Infrastrukturmanagements, und wie sieht die unternehmensindividuelle Zielgröße dafür aus?
- Kann mit der aktuell genutzten Lösung zum IT-Infrastrukturmanagement auch dem Ansatz IT-on-Demand Rechnung getragen werden?
- Ist der derzeit genutzte Ansatz des IT-Infrastrukturmanagements ITIL-konform, beziehungsweise sind die Prozesse entsprechend strukturiert?
Diese Check-Liste könnte noch beliebig erweitert werden. Zur Belegung der Fragestellungen hinsichtlich des wachsenden Bedarfs einer professionellen Lösung des IT-Infrastrukturmanagements sollen die genannten Punkte jedoch genügen. Hat das IT-Management beziehungsweise die IT-Organisation im Unternehmen oder der IT-Dienstleister (wie Outsourcing-Service-Provider) die Vorteile einer Tool-Lösung im Bereich des IT-Infrastrukturmanagements erkannt, kann die Auswahl der Tools beginnen.
Für viele Entscheidungsträger sind Tool-Lösungen zusätzlich attraktiv, wenn sie auf Grund ihrer Konzeption und Eigenschaften, ganz besonders auf Einsätze in Rechenzentren von Unternehmen, Organisationen, Behörden und Verwaltungen sowie IT-Dienstleistern ausgerichtet sind, wie durch
- Branchenneutralität,
- Herstellerunabhängigkeit,
- Multi-Vendor-Fähigkeit,
- Interoperables Management aller Plattformen,
- Sicherheit, Revisionsfähigkeit, Skalierbarkeit und Transparenz.
Einsatz einer Standardlösung
Steht das IT-Management, die IT-Organisation oder der IT-Dienstleister vor dem Problem, eine Auswahlentscheidung zu treffen, sollte geprüft werden, ob eine markterprobte Standardlösung mit einem entsprechenden Verbreitungsgrad (Marktanteil, Marktdurchdringung, Anzahl Referenzkunden) in Betracht kommt. Ein Tool sollte heute in der Lage sein, eine Vielfalt von Funktionen abzudecken. Das Unternehmen sollte also sowohl seine Maschinen in der Zentrale als auch in der Breite sowie gegebenenfalls auch SB-Geräte verschiedener Hersteller und Plattformen problemlos managen können.
Somit wird deutlich, dass das gesuchte beziehungsweise zum Einsatz kommende Tool auch zur Automation des Software-Konfigurationsmanagements verteilter Systeme herangezogen werden können muss und auf Prozesse wie Change-, Configuration- und Release-Management der ITIL-Kategorie Service-Support ausgerichtet sein sollte. Nicht zu vergessen, dass das Tool das Software-Management verschiedener Geräte im gesamten Software-Life-Cycle »aus einer Hand« erlauben sollte. Abgerundet wird das Anforderungsprofil des Tools dadurch, dass auch die automatische Erstinstallation und Re-Installation von Maschinen sowie die Installation, Konfiguration und De-Installation von Anwendungen und Patches heute einfach dazugehören.
Darüber hinaus sollte das Tool auch die automatische Inventarführung und Bestandsaufnahme der eingesetzten Hard- und Softwarekomponenten gestatten und somit wertvolle Transparenz für IT-Management oder Supportbereiche (Helpdesk, Anwendungsberatung) liefern.
IT-on-Demand ein wenig näher betrachtet
Mit Funktionen zur bedienungsfreien Erstausstattung aller Maschinen mit Betriebssystem, Middleware und Basis-Anwendungen leistet ein modernes und leistungsfähiges Tool heute einen wichtigen Beitrag zu IT-on-Demand. Idealer Weise ist die die Administration (System-/Applikationsmanagement) in der Lage, neue Maschinen, ausgehend von Standardkonfigurationen, schnell und effizient aufzusetzen sowie automatisch zu individualisieren. Aktualisierungen und maschinenspezifische Ergänzungen der Standardausstattung sollte das Tool vollautomatisch realisieren können, nachdem es die Maschine nach deren Integration in das IT-Netz automatisch in seine Verwaltung übernommen hat.
Bereits betriebene Maschinen müssen sich durch das Tool zuverlässig und effizient mit zusätzlichen Anwendungen beziehungsweise IT-Services bestücken lassen. Über ein leistungsstarkes Konfigurationsmanagement ist die Administration im Stande, individuelle Konfigurationen der Anwendungen automatisiert von zentraler Stelle aus zu überprüfen und bedarfsgerecht anzupassen. Es soll somit ein Tool zum Einsatz kommen, das das Management vieler Maschinen, auch in hoch verteilten Bereichen mit Subnetzen und Firewalls, effizient und sicher durchführen lässt.
Integration in den Produktionsbereich
Im Bereich der IT-Produktion muss das Tool mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet sein, die in enger Zusammenarbeit mit der Sicherheitsabteilung des Unternehmens angelegt werden. Übertragungen und Passwörter sollten beispielsweise konsequent über SSL verschlüsselt und alle relevanten Objekte über Zertifikate abgesichert werden. Sofern keine eigene Public-Key-Infrastructure (PKI) vorhanden ist, muss das Tool auch in der Lage sein, das Schlüsselmanagement zu übernehmen. Erwähnenswert ist im Zusammenhang mit den Sicherheitsbetrachtungen auch die oftmals unterschätzte Bedrohung von innen. Hier sollte das Tool über Sicherheitsfeatures verfügen, die insbesondere auf die Abwehr so genannter Man-in-the-Middle-Attacken ausgerichtet sind.
Die Integration in den jeweiligen IT-Bereich ist von Bedeutung. Idealerweise stellt das Tool Standard-Integrationen in weit verbreitete Managementplattformen wie von BMC, Computer Associates, Hewlett-Packard oder IBM zur Verfügung. Auch nützliche Funktionen für Import und Export sowie offene Schnittstellen mit Userexits für Anschlüsse und Erweiterungen sollten gegeben sein. Das IT-Management muss in der Lage sein mit Hilfe vielfältiger Optionen und Varianten eine einfache und flexible Einbettung des Tools – auch in komplexe IT-Bereiche – sicherzustellen.
Auch die Ausrichtung auf den jeweiligen Produktionsbetrieb muss bedacht werden. Hier sollte das Tool breit angelegte Funktionen zur Steuerung (Bandbreite, Zeitpunkte, Zeitfenster etc.), zur automatischen Behandlung von Störungen (Retry, Checkpoint/Restart, Fallback) sowie zur Gestaltung der Kommunikation bieten. Derartige Funktionen machen das Tool hoch flexibel und schaffen alle Voraussetzungen für die Anpassung an sehr anspruchsvolle Produktionsbereiche.
Der Autor hat vor Kurzem eine Untersuchung einiger auf Markt etablierten Lösungen durchgeführt: Asdis Software »ASDIS Enterprise Management«, BMC »Remedy« und »Marimba«, Hewlett-Packard »Novadigm«, IBM/Tivoli »Configuration-Manager« Microsoft »SMS«, PS´Soft »PS«Portal« und Symantec »OnCommand«. Hier hat sich gezeigt, dass die untersuchten Produkte allesamt gute Beiträge zu einem professionellen IT-Infrastrukturmanagement leisten können. Letztlich kam nach intensiver Prüfung der Produkte Asdis-Enterprise-Management für das durchzuführende Projekt zum Einsatz. Den für ein Produkt wie Asdis spricht dessen langjährige Marktverfügbarkeit, seine Reife, seine ITIL-Zertifizierung sowie ein relativ großer Marktanteil und nicht zuletzt auch das Preis-Leistungsverhältnis. Ferner ist als Auswahlkriterium wichtig, dass der Anwender sukzessive und bedarfsgerecht in die Möglichkeiten des Tools hineinwachsen beziehungsweise das Tool modular erweitern kann. Dass er nicht unbedingt auf komplexe Framework-Lösungen zurückgreifen muss oder von vornherein mit hohen Lizenzkosten konfrontiert wird.
Einst im Rechenzentrum einer Bank entstanden, ist das Tool seit Jahren auf dem deutschen Markt etabliert. Das Produkt dient zur Automation des Konfigurationsmanagements von Software verteilter Systeme und ist für die Prozesse Configuration- und Release-Management des ITIL-Service-Supports als ITIL-Tool zertifiziert. Mit dieser Lösung managen zahlreiche Banken und Sparkassen sowohl ihre Maschinen in Zentralen und Filialen, als auch SB-Geräte verschiedener Hersteller und Plattformen. Das Tool wird zudem von zahlreichen Unternehmen in Handel (Tengelmann, Müller Drogeriemärkte etc.), Logistik (Deutsche Bahn, Toll Collect u. a.) und öffentlichen Institutionen (Auswärtiges Amt, BfA Berlin, Landeshauptstadt München usw.) eingesetzt, was für den Vorteil der Branchenneutralität spricht.
Das Tool leistet das Software-Management verschiedener Geräte im gesamten Software-Life-Cycle aus einer Hand und automatisiert dafür die Erstinstallation und Re-Installation von Maschinen sowie die Installation, Konfiguration und De-Installation von Anwendungen und Patches. Darüber hinaus lässt sich auch die automatische Inventarführung und Bestandsaufnahme der eingesetzten Hard- und Software darstellen.
IT-on-Demand in der praktischen Anwendung
Mit seinen Funktionen zur bedienungsfreien Erstausstattung aller Maschinen mit Betriebssystem, Middleware und Basisanwendungen leistet das Tool einen wichtigen Beitrag zum heute immer stärker geforderten IT-on-Demand-Ansatz. Die Administration kann neue Maschinen – ausgehend von Standardkonfigurationen – schnell aufsetzen und automatisch individualisieren. Die Aktualisierung und maschinenspezifische Ergänzung der Standardausstattung realisiert das Tool vollautomatisch, nachdem es Maschinen lediglich durch Integration in das IT-Netz in seine Verwaltung übernommen hat.
Bereits betriebene Maschinen bestückt das Tool mit zusätzlichen Anwendungen beziehungsweise IT-Services. Über das leistungsstarke Konfigurationsmanagement ändert und kontrolliert die Administration die individuelle Konfiguration der Anwendungen automatisch von zentraler Stelle aus. Somit gestaltet das Produkt das Management vieler Maschinen auch in stark verteilten Bereichen mit Subnetzen und Firewalls effizient und sicher.
Das Beispiel Asdis zeigt: Lösungen spezialisierter Anbieter automatisieren das Management der IT-Infrastrukturen zuverlässig und kostengünstig. Dies gilt umso mehr, wenn ein solches Tool Best-Practice implementiert und gut auf Einsätze in komplexen und meist heterogenen Bereichen ausgerichtet ist.
Jürgen Grimmer, Management-Berater bei its-people in Frankfurt am Main