Während in den meisten deutschen Filialen von McDonalds gerade erst WLAN eingerichtet wurde, wollen es die australischen Kollegen am liebsten schon wieder einschränken. Statt hungrigen Gästen nutzen das Angebot hauptsächlich asketische Langzeitsurfer.
Ein nett gemeinter Service für die Restaurantbesucher ging in australischen McDonalds Filialen nach Hinten los. Das Angebot eines kostenlosen WLAN-Zugangs, eingeführt erst im November 2008, lockt dort ausgerechnet die falschen Zielgruppen an. Laut McDonalds haben zwar seither mehr als eine Million Besucher den Dienst genutzt, bis Ende des Jahres rechnet das Unternehmen mit 3,9 Millionen Sessions. Allerdings kommen statt ausgelaugter und hungriger Arbeitskräfte hauptsächlich Langzeitsurfer mit strenger Diät, um das Surfangebot zu nutzen.
Wie die australische IT-News berichtet, essen die Surfer im Schnitt zu wenige Burger, belegen aber lange die wertvollen Sitzplätze. Während ein normaler Durchschnittsgast laut Anthony Rosenstoltz, IT-Projektmanager bei McDonalds Australien, nur etwa 10 Minuten auf dem Platz bleibt, sitzt der durchschnittliche gute 35 Minuten. Gerade in Spitzenzeiten komme es daher immer wieder zu Engpässen. Noch einen drauf setzen die vielen Geschäftsreisenden, die den Service für sich entdeckt haben, um nahezu an jedem Ort kostenlos ihre Emails abrufen und bearbeiten zu können, anstatt teure Mobilfunkverbindungen dafür zu verwenden. Da die Sessions keiner zeitlichen Begrenzung unterliegen, hilft auch die Downloadbegrenzung von 50 MByte kaum, um die asketischen Surfer loszuwerden.