Präsident Sarkozy in der Kritik
- Bis zu drei Jahre Knast für französische Downloader
- Präsident Sarkozy in der Kritik

Während sich die Unterhaltungsindustrie über das harte Vorgehen Frankreichs erfreut zeigt und ähnlich scharfe Gesetze auch für andere Länder fordert, üben Datenschützer und IT-Fachleute harsche Kritik an dem Gesetz. Ihrer Ansicht nach ist alleine schon die Identifizierung per IP-Adresse mehr als fragwürdig und nicht sicher genug, um darauf basierend solch harte Strafen zu verhängen. Damit ist jeder Anschlussinhaber und Computerbesitzer auch für alle Inhalte verantwortlich, die über seine IP heruntergeladen werden. Dies könnte beispielsweise in Universitäten zu erheblichen Problemen führen, wenn Studenten über frei zugängliche Rechner oder Netzwerke illegale Dateien ziehen.
Darüber hinaus können mit den bisherigen Mitteln lediglich Dateien erfasst werden, die über das so genannte Peer to Peer (P2P) Verfahren direkt zwischen zwei Rechnern ausgetauscht werden. Ein Großteil der Downloads läuft heutzutage allerdings über Großserver wie Rapidshare und Newsgroups oder Streamingbörsen und kann somit von der HADOPI (noch) gar nicht erfasst werden. Die Kritiker befürchten dennoch, dass das neue Gesetz ein erster Schritt in Richtung einer dauerhaften Komplettüberwachung des Internets und seiner Nutzer sein könnte. Sie verweisen dabei unter anderem auf eine Entscheidung des Verfassungsrates, der die erste Version des HADOPI-Gesetzes im vergangenen Jahr noch zurückgewiesen hatte, da in dieser noch HADOPI selbst die Internetsperren verhängen konnte. In der neuen Fassung kann dies nur noch ein Richter.
Einige Kritiker gehen sogar soweit zu lästern, Präsident Sarkozy habe das Gesetz nur unterstützt, um seiner Gattin Carla Bruni und ihrer Plattenfirma eine Freude zu machen.