Bitkom will gemäßigte EU-Regeln bei RFID
Eine Lockerung der geplanten Regelungen der Europäischen Kommission für den Einsatz von RFID-Chips will der ITK-Branchenverband Bitkom erreichen.v

»Die von der Europäischen Kommission gegenwärtig diskutierten Pläne würden die Verbreitung der RFID-Technik massiv beeinträchtigen«, warnt Heinz Paul Bonn, Vizepräsident des Bundesverbandes Informationstechnik, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass alle RFID-Chips, die an Produkten angebracht sind, automatisch deaktiviert werden müssen, sobald der Käufer die Ware an der Kasse bezahlt hat. Die EU-Empfehlung sieht nur dann eine Ausnahme vor, wenn ein Kunde ausdrücklich zugestimmt hat, dass der Funk-Chip weiterhin aktiv bleibt.
Groß- und Einzelhändler wie die Metro AG setzen RFID-Chips mittlerweile in
großem Maßstab ein.
»Auf RFID-Tags sind nur produktbezogene Daten gespeichert, keine personenbezogenen Informationen«, so Bonn. Er zeichnet denn auch ein düsteres Bild, sollte die Empfehlung in der vorliegenden Form verabschiedet werden: »Dann würde die Regelung die Entwicklung von RFID-gestützten Anwendungen und Diensten nachhaltig hemmen.«
Nachteile für Kunden und Anbieter von Waren sieht der Verband beispielsweise im Garantiefall, wenn also beschädigte oder defekte Produkte umgetauscht werden müssen. Als Alternative schlägt der Bitkom vor, dass Kunden nach dem Kauf selbst entscheiden sollten, ob sie einen RFID-Chip deaktivieren oder nicht.