Google gibt sich unschuldig
- Britische Abgeordnete rügen Such(t)maschine Google: »Gipfel der Dummheit«
- Google gibt sich unschuldig
- Keine Änderungen in Deutschland

Noch deutlichere Worte fand der frühere britischen Verteidigungsminister Peter Kilfoyle. Für ihn ist es gar der »Gipfel der Dummheit«, dass Google ausgerechnet jetzt das Werbeverbot lockert: »Es ist jetzt wohl der schlimmste Zeitpunkt, die Menschen zum Glücksspiel zu ermutigen. Schließlich befinden wir uns gerade in einer Finanzkrise, die durch rücksichtsloses Glücksspiel an den Märkten verursacht wurde«, so Kilfoyle. Er wies dabei auch darauf hin, dass die britische Hilfsorganisation GamCare erst in der Woche vor Googles Entscheidung einen Anstieg der Spielsüchtigen in Großbritannien um satte 25 Prozent gemeldet hatte. Demnach hatten sich allein im vergangenen Jahr an die 38.000 Briten mit ihrem Spielproblem über die Notfall-Hotline an die Organisation gewandt, die Höhe ihrer Spielschulden betrug durchschnittlich 17.500 Pfund (rund 22.700 Euro).
Google selbst ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und verweist im Gegenteil darauf, dass die entsprechenden Werbebestimmungen für Glücksspielangebote in Großbritannien inzwischen auch im TV gelockert worden seien. Es würden zudem ohnehin nur solche Werbekunden akzeptiert, die bei einer britischen oder europäischen Aufsichtsbehörde registriert sind. »Wir hoffen, dadurch die Sucherfahrung der Nutzer und ihre Erreichbarkeit für unsere Werbekunden zu verbessern«, erklärt James Cashmore, zuständig für Werbung bei Google Großbritannien.