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Britische Beamte twittern gegen die Politikverdrossenheit

Die britische Regierung ruft ihre Beamten dazu auf, sich aktiver an Web 2.0 Online-Portalen wie MySpace und Twitter zu beteiligen. Damit soll der persönliche Dialog mit den Bürgern gestärkt und durch mehr Transparenz die Politikverdrossenheit abgebaut werden.

Autor:Lars Bube • 30.7.2009 • ca. 0:55 Min

Das britische Parlament geht mit gutem Beispiel voran und hat bereits einen eigenen Twitter-Kanal eingerichtet.

Während in vielen Unternehmen noch über den möglichen Nutzen und die Gefahren von Web 2.0 Portalen gestritten wird, prescht die britische Regierung jetzt mutig voran: Sämtliche Beamte werden derzeit dazu aufgerufen, kommunikative Onlinedienste wie Twitter, MySpace und Co stärker zu nutzen. Damit soll sowohl die direkte Kommunikation mit den Bürgern, als auch die Verbreitung von Informationen verbessert werden. »Derartige Internetdienste stellen eine sehr gute Möglichkeit dar, direkt mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und relevante Informationen schnell und effektiv verbreiten zu können«, erklärt der ehemalige Labour-Minister Tom Watson im Guardian. Für jede Abteilung soll jetzt ein so genanntes »Digital Media Team« gebildet werden, das sich rund eine Stunde pro Tag mit den Kurznachrichten befasst.

Als Anleitung für den Umgang mit den Web 2.0-Formaten wird den britischen Beamten ein 20-seitiges Strategiepapier von Neil Williams an die Hand gegeben, dem Vorsitzenden im Bereich Corporate Digital Channels beim britischen Department for Business, Innovation and Skills. Auch wenn die Dienste Gefahren bergen, so Williams darin, seien sie dennoch ein besserer und ungefährlicherer Kanal als andere Möglichkeiten der öffentlichen Kommunikation. Die Web 2.0 Dienste böten außerdem bisher unübertroffene Möglichkeiten für einen direkten Dialog mit den Bürgern, der auch für ein besseres Bild der Amtsstuben und Politik in der Bevölkerung sorgen könne.