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Web-2.0-Anwendungenv

Britischer Geheimdienst rekrutiert neue James Bonds mithilfe von Facebook

Auf Web 2.0 setzt der britische Secret Intelligence Service (SIS). Der Geheimdienst will die Social-Networking-Plattform Facebook dazu nutzen, um Nachwuchsagenten anzuwerben.

Autor: Bernd Reder • 30.9.2008 • ca. 0:50 Min

Im Dienste Ihrer Majestät: Der SIS suchtüber Facebook Agentennachwuchs.

Von wegen Behörden sind nicht innovativ: Auf Web-2.0-Techniken, in diesem Fall Facebook, setzt der Secret Intelligence Service. Nach einem Bericht der britischen Zeitung »The Guardian« hat der Dienst, der auch unter dem Kürzel MI6 bekannt ist, Anzeigen auf Facebook geschaltet. In ihnen wirbt er um Nachwuchskräfte.

Über die Social-Networking-Plattform will der SIS vor allem jüngere Menschen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten erreichen. Bislang konzentrierte sich der MI6 darauf, britische Elite-Universitäten nach neuen Agenten zu durchforsten.

Offenbar hält sich die Lust des akademischen Nachwuchses jedoch in Grenzen, auf diese Art und Weise dem Empire zu dienen.

Mit der Rekrutierungskampagne wolle der SIS auf den Talent-Pool abzielen, der die heutige Gesellschaft in Großbritannien repräsentiert, so ein Sprecher des Geheimdienstes.

Die Aktion ist offenkundig erfolgreich: Im Vergleich zu Rekrutierungskampagnen im Radio und in Zeitungen erzielen die Anzeigen auf Facebook angeblich eine enorme Resonanz. Bereits 700 Nutzer der Plattform hätten darauf reagiert.

Der SIS lockt mit einer Aussicht auf eine »Langzeitkarrieren als Beamter im Einsatz«. Im Gegensatz zu James Bond, zu dessen Handwerkszeug in erster Linie Schusswaffen und Explosivstoffe gehören, sollen sich die Jungagenten schwerpunktmäßig um das Sammeln und Analysieren von globalen Geheimdienstinformationen kümmern. Das hört sich eher nach Schreibtisch-Job als nach aufregendem Agentenleben an.