Business Objects übernimmt Cartesis

24. April 2007, 5:31 Uhr | Michael Hase

Die Konsolidierung im Business-Intelligence-(BI-)Markt geht weiter: Business Objects kauft den französischen Business-Performance-Spezialisten Cartesis für 225 Millionen Euro. Die ausgebootete Konkurrenz übt sich in Schwarzmalerei.

Der Hersteller Business Objects, IDC zufolge Marktführer bei Business-Intelligence-(BI-)Software, übernimmt Cartesis. Das französische Unternehmen ist auf Business Performance Management (BPM) spezialisiert. Der Kaufpreis liegt bei 225 Millionen Euro. Innerhalb von drei Monaten soll die Akquisition abgeschlossen sein. Die Wurzeln von Business Objects liegen ebenfalls in Frankreich. Inzwischen unterhält der Software-Hersteller, der in Paris und New York an der Börse notiert ist, auch ein Headquarter in den USA.

BPM zählt derzeit zu den zentralen BI-Disziplinen. Erst im März kündigte Oracle den Kauf des führenden BPM-Spezialisten Hyperion an. Die geplante Übernahme von Cartesis zeigt, dass Business Objects ebenfalls die Notwendigkeit sieht, sich in der Disziplin zu verstärken. Bereits im vergangenen September hatte der Anbieter den britischen BPM-Spezialisten ALG gekauft. Cartesis erzielte in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Der Umsatz des direkten Rivalen Hyperion lag im zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahr bei 222 Millionen Dollar.

Direkte Wettbewerber wie Cognos bewerten die Cartesis-Übernahme als strategischen Vorteil für sich, weil Business Objects damit vor einer schwierigen Integration steht, wie Rob Ashe, CEO von Cognos, meint: »Business Objects muss jetzt einen langwierigen Prozess einleiten, in dem Produktüberlappungen sowie Unterschiede in der Technologie und bei den Geschäftsmodellen zu bereinigen sind.« Cognos verfolge dagegen schon seit Jahren eine integrierte BPM-Strategie, betont Ashe. Unter Analysten gelten derzeit allerdings sowohl Business Objects als auch Cognos als Übernahmekandidaten.


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