Ciao Italia ? niederländischer Investor übernimmt Algol Deutschland . Rückwirkend zum 1. Juli 2005 verkauft die schwächelnde italienische Algol S.p.A., der bisherige Mutterkonzern, das florierende deutsche Tochterunternehmen Algol Deutschland GmbH an einen niederländischen Investor. Die Geschäftsführung übernimmt ab sofort Marianne Nickenig, die bisher bereits als stellvertretende Geschäftsführerin das operative Geschäft in Deutschland leitete.

Ciao Italia ? niederländischer Investor übernimmt Algol Deutschland

Mit dem Kauf der Algol Deutschland GmbH durch einen stillen niederländischen Investor, der nicht in das Tagesgeschäft des Kölner Distributors eingreifen will, werden auch alle Verträge und Verbindlichkeiten sowie der aktuelle Lagerbestand übernommen. Die Herstellerpartner sind bereits über den Schritt informiert, die Verträge mit ihnen werden den neuen Verhältnissen angepasst. Auch die Arbeitsverträge der derzeit 35 Mitarbeiter sind unverändert gültig.

»Als unabhängige, eigenständige Company ist Algol nun in erster Linie seinen Partnern gegenüber, also Resellern und Herstellern, in der Pflicht. Im Mittelpunkt steht nicht mehr der Shareholder Value, der die Geschicke der Algol Group mehr als einmal nachhaltig beeinflusst hat«. verspricht die Geschäftsführerin, die über Anteilsoptionen auch finanziell am Unternehmen beteiligt ist. Sie spielt damit auch auf die sich immer mehr auseinander entwickelnde Ausrichtung der deutschen Gesellschaft mit der italienischen Mutter an: Während sich Algol Deutschland konsequent als projektorientierter Distributor im Netzwerksegment aufgestellt hat und dadurch in den vergangenen Monaten auch von den radikalen Veränderungen bei Compu-Shack und Azlan profitieren konnte, suchte Algol in Italien sein Heil wenig erfolgreich in einer volumengetriebenen Strategie ? auch in Italien ein schwieriges Umfeld.

Köln wird künftig die Zentrale, von wo aus die geplante europäische Expansion betrieben wird. Algol wird in Köln das Hauptlager einrichten, das Schulungszentrum Algol College sowie Service- und Support-Leistungen werden von Köln aus angeboten. Das ehrgeizige Ziel ist es, »in fünf Jahren Deutschlands marktführender Projektdistributor für Reseller in mittleren und großen Unternehmen mit ITK-Infrastruktur- und Security-Komponenten« zu sein. Dazu gehört auch eine europäische Orientierung. In nächster Zeit ist mit dem Neuaufbau von Niederlassungen vor allem in den von Köln aus gut erreichbaren Benelux-Ländern zu rechnen. Fachhändler können sich auf der Kölner Netzwerkmesse Exponet Ende November zu den Umstrukturierungen aus erster Hand informieren. Dort wird das Unternehmen mit einem 240 Quadratmeter großen Stand und allen Herstellerpartnern vertreten sein.