Collax möchte unter die Top drei vorstoßen
Collax möchte unter die Top drei vorstoßen. Das Linux-Start-Up Collax will sein Vertriebsnetz bis zum Jahresende von etwa 100 auf 200 Partner erweitern. Der Channel-Ausbau und neue Business-Partnerschaften sollen dazu beitragen, Collax auf lange Sicht neben Red Hat und Novell unter den führenden Linux-Anbietern zu etablieren.
Collax möchte unter die Top drei vorstoßen
Bei Collax geht es derzeit Schlag auf Schlag. Zum Beginn dieses Monats kündigte der Anbieter auf der Linux Solutions in Paris eine Kooperation mit der Firma Open-Xchange an, einem Hersteller von Collaboration-Software auf Open-Source-Basis. Gemeinsam bringen die Business-Partner den »Collax Open-Xchange Server« auf den Markt.
Erst zwei Wochen zuvor gab das Unternehmen einen Partner-Vertrag mit dem Linux-Distributor Lxpn bekannt. Außerdem präsentierte Collax in diesem Monat zwei neue Investoren. Zum einen beteiligt sich Intel Capital als dritter Risikokapitalgeber neben Wellington Partners und Atlas Venture an dem Start-Up. Zum anderen engagiert sich der frühere Suse-Chef Richard Seibt als »aktiver Investor« bei dem jungen Unternehmen. Das bedeutet konkret, dass der ehemalige Novell-Manager zugleich seine Erfahrung und seine Kontakte einbringt. Ob er wie bei anderen Open-Source-Firmen auch ein Aufsichtsratsmandat annimmt, ließen Seibt und Collax-CEO Olaf Jacobi noch offen.
Auf Produktseite erweitert der Anbieter mit der Open-Xchange-Kooperation das Portfolio seiner Server-Lösungen. »Gemeinsam mit Open-Xchange haben wir eine E-Mail- und Kommunikationslösung speziell für kleine und mittelgroße Unternehmen entwickelt, für deren Implementierung und Administration man kein Linux-Profi sein muss«, sagt Jacobi.
Vertrieben wird die neue Software wie alle Collax-Produkte ausschließlich indirekt, und zwar über ein zweistufiges Modell. Dabei arbeitet das Unternehmen mit dem Broadliner Actebis und neuerdings auch mit Lxpn zusammen. In diesem Jahr möchte CEO Jacobi den Vertrieb weiter ausbauen: Die Zahl der Reseller, derzeit etwa 100, soll sich bis Dezember 2006 verdoppeln.
Die Partner gliedern sich in etwa 20 Platinum-, 70 Gold- und zehn Business-Partner. Die drei Ebenen staffeln sich nach Umsatzgröße und Fachkompetenz: Gold-Partner erzielen mehr als 20.000 Euro Umsatz und müssen mindestens einen Vertriebsmitarbeiter, der ein Collax-Sales-Training absolviert hat, sowie einen zertifizierten System-Ingenieur beschäftigen. Platinum-Partner erzielen mehr als 60.000 Euro Umsatz. Außerdem müssen für diese Reseller zwei Collax-Sales-Manager und drei zertifizierte System-Ingenieure arbeiten. Den Platinum-Partnern bleibt eine Gewinnspanne von 30 Prozent, Gold-Partnern eine Marge von 25 Prozent und einfachen Business-Partnern von 20 Prozent. Für das Channel-Geschäft zeichnet Sebastian Siegert verantwortlich, der bereits im indirekten Vertrieb des Linux-Distributors Suse (inzwischen Novell) arbeitete.
Kernprodukt des Anbieters ist der »Collax Business Server«, eine Komplettlösung, zu der Netzwerkinfrastruktur-, Sicherheits- und Kommunikations-Komponenten zählen. Der Claim »Simply Linux« ist für das Unternehmen zugleich Programm: Die Lösungen sollen so einfach sein, dass sie der Endkunde ohne tiefere Administrationskenntnisse betreiben kann. Entsprechend richten sich die Collax-Produkte an kleinere Unternehmen mit bis zu 250 Bildschirmarbeitsplätzen. Auf Wunsch wird die Software sogar im Bündel mit der Hardware angeboten. Diese so genannten Server Appliances sind bei den Kunden sogar ausgesprochen beliebt. Drei von fünf Kunden entscheiden sich für dieses Variante.
Collax wurde im August 2005 in Ismaning gegründet und übernahm damals das Software-Geschäft der Freiburger Firma Pyramid, zu dem bis dato die Ben-Hur-Lösungen gehörten. Pyramid liefert weiterhin als OEM-Partner die Hardware für die Appliances. Langfristig möchte Jacobi sein Unternehmen unter die Top drei des Open-Source-Server-Markts bringen.
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INFO
Collax GmbH
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