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Linux-Startup fordert Microsoft heraus

Collax startet eine ISV-Offensive: Mehr als 10.000 Software-Häuser adressiert der Linux-Anbieter, um sie zur Portierung ihrer Applikationen zu bewegen. Das ehrgeizige Ziel lautet, Collax als führende Plattform im SMB-Markt zu etablieren.

Autor:Michael Hase • 24.5.2007 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Linux-Startup fordert Microsoft heraus
  2. SMB-Segment im Visier

Das Linux-Startup hat sich viel vorgenommen: Um mehr als 10.000 unabhängige Software-Häuser (ISVs) wirbt Collax in den kommenden Monaten. Ihnen bietet das Münchner Unternehmen an, sie bei der Portierung ihrer Applikationen auf die Collax-Plattform zu unterstützen. Der Startschuss zu der europaweiten Offensive fällt im Juli. In der Kommunikation setzt der Anbieter vor allem auf Instrumente wie Mailings und Webcasts. Als technische Hilfe stellt Collax den potenziellen ISV-Partnern ein Software Development Kit (SDK) bereit, das die Anpassung der Lösungen an die Plattform - getreu dem Firmen-Claim »Simply Linux« - so einfach wie möglich gestalten soll. Mit der langfristig angelegten Initiative strebt Collax an, die Relevanz des eigenen Systems im Zielmarkt der kleinen und mittelständischen Unternehmen (SMB) zu erhöhen. Davon sollen auch die knapp 700 Vertriebspartner, insbesondere die 133 Platin- und Gold-Partner, profitieren, wie CEO Boris Nalbach betont: »Jede einzelne Applikation eines ISV-Partners liefert unseren Resellern ein zusätzliches Argument für Collax.« Tatsächlich fehlt es bislang an auf die Plattform zugeschnittenen Lösungen. Bisherige Kunden nutzen die Technologie zum einen als Basis für Collaboration- und Security-Infrastrukturen. Zum anderen betreiben sie Web-Applikationen auf der Plattform. Dagegen sind erst knapp 30 Geschäftsanwendungen - etwa die ERP-Suite von Pentaprise – für den Collax Business Server verfügbar. Die stammen hauptsächlich von Software-Häusern, zu denen bereits enge Kontakte bestanden. Das soll sich jetzt ändern. Die Chancen für die Werbeoffensive stehen günstig, wie Nalbach mit Hinweis auf aktuelle Marktzahlen meint: Demnach haben 56 Prozent der europäischen Software-Häuser inzwischen eine Open-Source-Strategie entwickelt. Bei der Vorauswahl der potenziellen ISV-Partner legte Collax zwei Kriterien an: Sie müssen über eine mehr oder weniger fertige Lösung verfügen, die auf Linux läuft, und das Produkt muss für den SMB-Markt relevant sein. Daneben hat das Unternehmen eine zweite, kürzere Liste mit Software-Anbietern aufgestellt, um die Nalbach und seine Leute besonders aktiv werben wollen. Dabei handelt es sich um Unternehmen mit hoher Markenbekanntheit. Zwangsläufig befinden sich unter den etwa 60 Herstellern dieser »Shortlist« einige der ganz großen Namen wie IBM oder Oracle – Microsoft freilich nicht.