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Virtualisierung und Hochverfügbarkeit für Mittelständler

Linux-Anbieter Collax erwartet starkes Wachstum

Mit einer neuen Produktfamilie zur Server-Virtualisierung für kleine und mittlere Unternehmen will der Linux-Anbieter Collax seinen Umsatz um 50 Prozent steigern. Die Grundlage bildet die quelloffene Technologie KVM.

Autor:Werner Fritsch • 1.12.2010 • ca. 1:30 Min

Bernd Bönte, Geschäftsführer bei Collax

Etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt der im deutschsprachigen Raum agierende Linux-Distributor Collax, die Anzahl der Kunden liegt bei 6.000. Neben einem quelloffenen Betriebssystem, das stark an das des Marktführers Red Hat angelehnt ist, vertreibt das Unternehmen Software für Collaboration, Sicherheit und systemnahe Aufgaben – sowie außerdem x86-Server, die mit den Programmen als Appliance eingesetzt werden können.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte nahezu ausschließlich indirekt. Als Distributor fungiert TLK Distributions. Neben den rund 600 Vertriebspartnerschaften unterhält die Firma auch OEM- und White-Labeling-Beziehungen, auch in der Industrieautomation findet die Software Verwendung.

Einen Schub nach vorn verspricht sich das Unternehmen aus dem Norden Münchens nun von drei neuen Produkten zur Virtualisierung, die quasi nebenbei für Hochverfügbarkeit sorgen sollen. Die Einrichtung entsprechender Cluster wird im Rahmen einer grafischen Benutzeroberfläche erleichtert. Geschäftsführer Bernd Bönte erwartet, dass der Umsatz seines Unternehmens durch die erweiterte Produktpalette um 50 Prozent steigen wird. Auch der Mittelstand habe die Themen Server-Konsolidierung und Migration zu virtualisierten Infrastrukturen auf der Agenda.

Collax V-Cube nutzt die in Linux enthaltene Virtualisierungstechnologie KVM (Kernel-based Virtual Machine), die keine Emulation benötigt, sondern direkt auf die Prozessoren zugreift und deshalb besonders effizient ist.

Mit dem Produkt Inter-V können Administratoren V-Cubes zu Clustern zusammenfassen. Bei Wartungsarbeiten oder Server-Ausfällen lassen sich damit virtuelle Maschinen unterbrechungsfrei auf andere Server verschieben. Auch für die Lastverteilung im Cluster sorgt angeblich dieses Modul.

V-Store schließlich virtualisiert Speicher und integriert sie mit den Knoten des Clusters. Informationen werden redundant gehalten und synchronisiert, sodass laut Hersteller kein SAN benötigt wird.

Die V-Produktfamilie von Collax kann viele verschiedene Gast-Betriebssysteme beherbergen, darunter die Windows-Versionen 7, Vista, XP, 2000, 2003 und 2008 sowie die jüngeren Linux-Varianten von Red Hat, Suse und Ubuntu. Über den Standard PCI (Peripheral Component Interconnect) können Gastsysteme direkt auf entsprechende Endgeräte zugreifen.

Der Preis für V-Cube beträgt für ein Jahr 195 Euro, für drei Jahre 495 Euro – bei beliebig vielen Prozessoren und virtuellen Maschinen. Das Zusatzmodul Inter-V kostet nochmal dasselbe. Für die Nutzung von V-Store sind für ein Jahr 295 und für drei Jahre 795 Euro zu bezahlen.