»Die Hersteller müssen umdenken«
- COS Memory beklagt Verfall der Speicherpreise
- Kein Mengenproblem sondern ein Preisproblem
- »Die Hersteller müssen umdenken«
CRN: Ruinöse Preise und aggressiver Wettbewerb im Speichermarkt. Kommt die Branche da jemals wieder raus?
Zips: Ich hoffe doch. Die Hersteller begreifen langsam, was sie angerichtet haben. Es kann nicht sein, dass ständig auf Halde produziert wird. Langfristig müssen sie die Preise wieder anheben. Sonst kommen wir und der Handel trotz deutlich höherer Absatzmengen kaum mehr auf die Kosten. Auf jeden Fall hat die Wirtschaftskrise die DRAM-Branche zum Umdenken animiert. Eine Entspannung sehe ich frühestens ab der zweiten Jahreshälfte.
CRN: Nach einem Umsatz von etwa 83 Millionen Euro im Vorjahr, setzte COS Memory 2008 nur noch 63 Millionen um. Wo stehen Sie am Ende des laufenden Jahres?
Zips: Der Umsatzrückgang resultiert aus der bereits angesprochenen Marktsituation. Trotzdem stehen wir noch recht gut da und haben ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Für das laufende Jahr planen wir vorsichtig rund 56 Millionen Euro. Vielleicht wird es auch etwas mehr, da das erste Quartal relativ gut gelaufen ist. Auf jeden Fall werden wir wieder Gewinn ausweisen.
CRN: Auf welche Produkte und Entwicklungen setzen Sie?
Zips: Zum einen auf Flashkarten und USB Drives. Dafür bieten wir ein breites Dienstleistungsspektrum an, zum Beispiel das Aufspielen von Inhalten, individuelles Labeling und komplettes Fullfilment. Mit Dienstleistungen erwirtschaften wir rund 20 Prozent unseres Umsatzes. Überhaupt wird der SSD-Bereich noch deutlich wachsen. So führen wir die neuen SSD-Produkte von Super Talent, einem der führenden Hersteller von Flash- und DRAM-Speichern. Große Erwartungen habe ich auch bei den DDR3-Speichermodulen.
CRN: Was werden Sie als neuer CEO bei COS Memory ändern?
Zips: Da ist noch nichts weiter geplant. Ich muss mir erst einmal einen Überblick schaffen, was geändert, was optimiert werden kann. Auf keinen Fall wird es überstürzten Aktionismus geben.