COS profitiert von Lion-Fiasko
Ende Juli entließ Lion-Chef Erwin Deutsch sämtliche Mitarbeiter, bevor er wegen Betrugsdelikten zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Nun springt COS in die von Lion hinterlassene Lücke: Der Distributor übernimmt nicht nur einige ehemalige Lion-Vertriebsmitarbeiter, sondern plant auch einen neuen Standort zu eröffnen.
Der Prozess gegen Lion-Chef Erwin Deutsch wegen Betrugsdelikten endete zwar erst vor einigen Tagen mit einer Geldstrafe (CRN berichtete in Ausgabe 40/07), für die Mitarbeiter des Distributors war das Fiasko aber schon seit mehreren Wochen perfekt: Ende Juli entließ Lion die gesamte Belegschaft. In die von dem Unternehmen hinterlassene Lücke springt nun der Lindener Distributor COS. Sieben neue Mitarbeiter aus dem Raum Koblenz, die zuvor im Vertrieb von Lion tätig waren, verstärken ab sofort das COS-Team, pendeln bereits zwischen Koblenz und Linden. »Die neuen Vertriebskollegen verfügen über langjährige Erfahrung im IT Geschäft und haben ihre ausgezeichnete Qualifikation bereits in ihrer vorherigen Aufgabe unter Beweis gestellt«, so COS-Geschäftsführer Michael Krings über die Firmenneuzugänge. Zusammen mit zwei weiteren COS-Neulingen bilden die ehemaligen Lion-Mitarbeiter ein eigenes Team mit den Schwerpunkten Produktmanagement und Focussales.
COS will allerdings nicht nur auf der personellen Ebene von dem Lion-Fiasko profitieren. Im November soll das neu geschaffene Team mit einem Vertriebsbüro im Raum Koblenz Präsenz markieren. Die Räume seien bereits angemietet, hieß es zu Redaktionsschluss gegenüber CRN, aber die Verträge noch nicht unterzeichnet. Wie COS in einer Stellungnahme erklärt, wolle man den ehemaligen Lion-Kunden mit der neuen Niederlassung einen zuverlässigen und renommierten Ansprechpartner bieten. Der neue Standort besitze daher viel versprechendes Potenzial für die Ausweitung des eigenen Kundenstamms. Wie üblich bei solchen Personalübernahmen hofft COS darauf, dass mit den neuen Vertriebsmitarbeitern auch etliche ehemalige Lion-Kunden zu dem Lindener Distributor wechseln. Auch rechnet COS mit Ausbaumöglichkeiten im Printerbereich, in dem Lion stark vertreten war. Der neue Vertriebsstandort bei Koblenz ist damit neben Braunschweig die zweite Niederlassung des Grossisten. Zusätzlich ist COS in Kaiserslautern vertreten, wo der Distributor ebenfalls aus dem geschäftlichen Niedergang eines Konkurrenten Profit gezogen hat: Im Juni dieses Jahres hatte COS den Brand »Typhoon « von dem insolventen Peripheriehersteller Anubis übernommen (siehe CRN 27/07).