COS will mehr Reseller und weniger Kleinstbestellungen
Die COS Distribution präsentiert sich auf ihrer Hausmesse »Com Days« als wiedererstarkter Lieferant für den SMB-Fachhandel. Doch auch in Linden müssten aufgrund der Marktschwäche Veränderungen vorgenommen werden: Aufschläge bei Frachtkosten und Services sind kein Tabu-Thema mehr.
Aufgrund des großen Interesses der Kunden und Partner fand die COS-Hausmesse »Com Days« am vergangenen Wochenende erstmals wieder in der Messe Gießen statt. Mehr als 100 Aussteller präsentierten sich auf 2.400 Quadratmetern – mehr denn je. Mit rund 1.800 Besuchern rechnete Michael Krings zu Beginn der Veranstaltung. Die Schlussrechnung übertraf die Erwartungen des COSGeschäftsführers. Nach etwa 1.200 Besuchern am ersten Tag, durchliefen bis Samstagnachmittag rund 2.000 Gäste die Registration.
Weniger Freude bereitet Krings die Marktsituation. Denn das zweite Vierteljahr verlief für COS unter Plan. »Ich rechne auch 2009 mit einer angespannten Marktlage, blicke also nicht euphorisch aufs nächste Jahr.« Gut bewertet er die »Zuverlässigkeit« der Beteiligungsgesellschaft Arques, zu der Tiscon AG mit den Beteiligungen COS Distribution, Topedo Handels GmbH, Avitos GmbH, Chikara GmbH und Typhoon. »Die Arques glaubt an die Strategie von COS und Tiscon, was sich auch in einer Kapitalerhöhung widerspiegelt«, erklärt Krings, der zugleich auch Vorstands- Chef der Tiscon AG ist.
Ein Grund für die schwache Marktentwicklung sei die Entwicklung im Notebook-Bereich. Dort sei der Umsatzanteil in diesem Jahr um etwa 33 Prozent gesunken, trotz deutlich höherer Stückzahlen. Auf die Distribution kommen aufgrund des Preisverfalls neue Aufgaben zu. Frachtkosten und umfangreiche Services seien auf Dauer nicht zu den heutigen Konditionen zu halten. »Hier ist ein Lernprozess notwendig – in der Distribution, beim Hersteller und den Händlern«, fügt er hinzu. Womit er den Wunsch verbindet, dass »wir mehr Kunden benötigen, die mehr bestellen, denn Kleinstbestellungen tragen häufig die Abwicklungskosten nicht«.
Als erfolgreich bezeichnet Krings den »COS Shop 24«, den bereits rund 1.500 Händler nutzen. Damit könne man erfolgreich der Konkurrenz durch die Etailer entgegentreten. Gut entwickelt habe sich auch »das Sorgenkind Topedo «. Die Eigenmarkenfertigung habe vor allem bei Systemhäusern hinzugewinnen können. Mit Servern, PCs und Storage hofft Krings mittelfristig wieder auf einen Umsatz von ehemals 30 Millionen Euro zu kommen. Derzeit ist es nur rund die Hälfte.