»Die Händler verstehen, dass Standards wichtig sind«

CRN: In einer Verbraucherumfrage wurde Amazon.de als der stärkste Retail-Brand ermittelt (CRN berichtete ). Wichtig dafür ist, dass auch Drittanbietern ein gleich bleibend hohes Service-Niveau gewährleisten. Wie stellen Sie das sicher?

Kipper: Zwar kann bei Amazon grundsätzlich jeder verkaufen, doch wird die Performance der Anbieter von unserem System streng beobachtet. Jeder Verkäufer hat über das Seller Central genauen Einblick in seine Bewertungen. Stimmen diese nicht mit unseren Kriterien überein, wird er von uns benachrichtigt und zur Einhaltung der Standards aufgefordert.

CRN: Wie viel Verständnis haben die Verkäufer für die von Amazon gesetzten Standards?

Kipper: Natürlich gibt es immer wieder einzelne Verkäufer, die nicht glücklich sind, wenn Sie von uns eine Benachrichtigung wegen Mängeln erhalten. Doch die meisten verstehen, dass Standards für das Image der gesamten Plattform wichtig sind. Die Verkäufer akzeptieren die vorgegeben Standards daher nicht nur, sondern schätzen diese auch.

CRN: Dennoch gibt es auch kritische Stimmen von Verkäufern, die beklagen, dass Amazon etwa beim Thema Abmahnungen / rechtssicheres Verkaufen zu wenig auf die Bedürfnisse der Drittanbieter eingeht…

Kipper: Wir führen einen lebhaften Austausch mit unseren Händler und sind für jede Art von Kritik offen. Was wir dabei hören, nehmen wir sehr ernst. Im Umgang mit Kritik sind wir vor allen bemüht darum, Transparenz zu schaffen und unsere Regeln klar zu kommunizieren. Das gilt zum Beispiel bei Performance-Problemen einzelner Händler: Wir sagen dann ganz klar, was sie tun müssen, um die gewünschte Leistung zu erbringen. Auch beim Thema Abmahnungen ist für uns klar, dass die Händler in der Pflicht sind und selbst auf die Einhaltung der geltenden Regeln achten müssen. Wir unterstützen dabei soweit wie möglich, können aber keine Rechtsberatung anbieten. Aber natürlich arbeiten wir daran, die entsprechenden Vorschriften klar zu machen.