Internet-Content der besonderen Art hat die Internet-Sicherheitsfirma Pan Amp AG entdeckt. Eine Langzeituntersuchung mithilfe der Technik der Firma ergab, dass alleine auf Servern in Deutschland fast 510.000 Anleitungen zum Bau von Bomben lagern.
Im Rahmen einer Untersuchung wurde das Internet zwischen 1998 und 2008 nach Anleitungen durchsucht, mit deren Hilfe sich Sprengstoffe, Zünder und Bomben bauen lassen. Das Ergebnis war nach Angaben von Pan Amp ernüchternd: Im Jahr 1998 fanden sich auf Servern in Deutschland gerade einmal 286 Anleitungen; derzeit sind es mehr als 509.000.
Bei der Recherche nach der brisanten Literatur setzte Pan Amp seine »Robot«-Technologie« ein. Sie basiert auf speziellen Suchalgorithmen, die pro Tag bis zu 6000 Server auf verdächtige Inhalte hin analysieren können. Solcher Content, etwa Instruktionen zum Bau von Sprengmitteln, wird von den Autoren so »versteckt«, dass er nicht mit Suchmaschinen wie Google oder Yahoo aufzuspüren ist.
Sprengstoffexperten werteten die Suchergebnisse aus, welche die Robots von Pan Amp lieferten. Das Resultat: Die Anleitungen, die auf deutschen Servern lagern, sind detailliert und qualitativ hochwertig. Das gilt vor allem für Unterlagen, mit denen sich Rohrbomben herstellen lassen, die über Funk, Mobiltelefon oder GPS-Empfänger gezündet werden.
Erschreckend ist, dass sich 86,4 Prozent der Ausgangsmaterialien für Sprengstoffe problemlos besorgen lassen – in Drogerien, Apotheken oder Geschäften, die Landwirte und die Industrie versorgen.
Wer sich in Nachbarländern wie Polen oder Holland umsieht, kann sich dort mit weiteren 9,1 Prozent der Materialien eindecken.
Nur 4,5 Prozent der Grundstoffe sind in Europa nicht frei verfügbar und müssen über andere Kanäle beschafft werden.