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»Das Öl des 21. Jahrhunderts«

Je stärker das Internet zum bestimmenden Wirtschaftsfaktor wird, umso mehr wird geistiges Eigentum zur wertvollen Ressource. Digitale Schutzmechanismen sollen unerlaubte Kopien verhindern – doch sind die Markteffekte von freien Downloads vielfältiger als allgemein angenommen.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.11.2007 • ca. 1:00 Min

Unter dem Titel »The Oil of the 21st Century« gibt es bis Jahresende weltweit noch eine Reihe von Veranstaltungen
Inhalt
  1. »Das Öl des 21. Jahrhunderts«
  2. »Filesharing ist Teil der gesellschaftlichen Realität«

Ein gedrucktes Buch ist eine geistige Schöpfung, die sowohl urheberrechtlich geschützt wie auch frei zugänglich ist. Ein einmal gekauftes Buch kann an Freunde verliehen, über ein Antiquariat zum Kauf angeboten oder in einer Bibliothek öffentlich zugänglich gemacht werden. Dabei handelt es sich um ein erprobtes System: die angemessene Entlohnung der Buchautoren ist durch Urheberrechtsabgaben und einem entsprechenden Verteilungsschlüssel sichergestellt und zu einem Zusammenbruch des Verlagswesens ist es bisher auch nicht gekommen. Deutlich anders stellt sich diese Situation allerdings im Internet dar.

»Geistiges Eigentum ist das Öl des 21. Jahrhunderts« – mit dieser Analogie beschrieb Mark Getty, Vorsitzender der weltweit führenden Bildagentur Getty Images, den Wert intellektueller Produkte im digitalen Zeitalter. Die Folge: Texte, Bilder und künstlerische Erzeugnisse sind nicht mehr frei zugänglich, sondern werden durch Technologien wie das Digital Rights Management (DRM) geschützt. Unter dem Motto »The Oil of the 21st Century« beschäftigte sich nun eine von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Konferenz mit der Zukunft des geistigen Eigentums. Internationale Medienkonzerne würden heute im Zeichen des Urheberrechtsschutzes Präzedenzregelungen schaffen, die den Zugriff auf Informationen künftig massiv einschränken könnten. Wer sich dem entgegenstelle, gerate schnell ins Zielfeuer unternehmenspolitischer Interessen. »Doch die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Kopierens«, heißt es in dem Konferenzprogramm. Für die Zukunft gelte es daher festzulegen, wie sich das Potential heutiger Kopiermechanismen positiv umsetzen lasse.