Einen weiteren neuen Weg zum Kunden bieten die im Lauf des letzten Jahres sehr populär gewordenen Couponing-Dienste. Eine Vielzahl von Anbietern versorgt die Konsumenten inzwischen täglich mit attraktiven Gutschein-Angeboten aus einem breiten Spektrum. »Bei uns gewinnt der Elektronik- und IT-Bereich zunehmend an Bedeutung«, berichtet Daniel Glasner, Geschäftsführer des Marktführers Groupon.de. So gebe es bereits Kooperationen mit Unternehmen aus der Mobile-Branche, digitalen Dienstleistern und Hardware-Anbietern wie zum Beispiel Logitech. »Unser Geschäftsmodell eignet sich für alle Unternehmen, die ihre Bekanntheit mit einer gezielten Aktion deutlich steigern, Neukunden gewinnen, Traffic auf ihrer Seite beziehungsweise in ihren Offline-Kanälen erhöhen wollen und schließlich ihren Brand stärken wollen«, erklärt Glasner. Was Couponing für Unternehmen so attraktiv mache, sei die radikale Erhöhung der Reichweite in der Zielgruppenansprache. Kooperationspartner profitierten von einem riesigen User-Netzwerk sowie der viralen Weiterverbreitung über Social-Media-Kanäle. Inzwischen gehen auch immer mehr Unternehmen dazu über, eigene Gutscheine über die Firmenwebseite oder den Newsletter anzubieten – für Glaser keine Konkurrenz: »Bieten Händler eigene Coupons an, so investieren sie damit mehr in die Bindung der bestehenden Kunden denn in die Gewinnung neuer Kunden. Insofern stellen solche Gutscheine vielmehr komplementäre Angebote zu unseren Deals dar.«
Einen weiteren Online-Kanal, an dem heute niemand mehr vorbei kommt, stellt schließlich das Soziale Netzwerk Facebook dar – auch wenn damit verbundene Geschäftsmodelle erst im Entstehen sind. »Das Spektrum unserer Aktivitäten auf Facebook umfasst die Veröffentlichungen aktueller Informationen aus der IT- und Gaming-Welt, das Posten unterhaltsamer Online-Spiele oder Musikvideos sowie die Durchführung von Umfragen und Gewinnspielen«, berichtet etwa Christine Maier, Online Marketing Manager bei dem zum Systemhaus Cancom gehörenden Etailer Home of Hardware (HOH). Jedoch könne man Facebook aktuell noch nicht als Vertriebskanal betrachten. »Unser primäres Ziel ist es, in engem Kontakt zu unseren Kunden zu stehen und an deren Interessen und Feedback teilzuhaben, sowie die Bindung zwischen ihnen und HOH zu stärken«, so Maier. Ob sich durch Facebook echte Umsätze erzielen ließen, müsse sich erst noch erweisen. Gerade kleine Unternehmen sollten sich daher bei dem Sozialen Netzwerk auf die Grundlagen beschränken und nicht zu viele Ressourcen und vor allem Kapital in das Thema investieren. »Größere Etailer hingegen sollten sehr aktiv sein«, erklärt Maier, denn: »Der Kuchen wird auch in Facebook nur einmal verteilt.«
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