Er ist der Rückkehrer des Jahres: Karsten Hartmann, Gründer und ehemaliger CEO des Distributors Devil, hatte sich zum Jahresanfang 2008 nach dem Verkauf des Distributors an den niederländischen Tulip-/Nedfield-Konzern alsbald aus dem Distributionsgeschäft verabschiedet. Dann kam doch alles anders: Der geplante Börsengang für Devil scheiterte, die Niederländer gerieten unter Liquiditätsdruck und wollten die Macht in Braunschweig übernehmen. »Dies wollten die zwischenzeitlich entmachteten deutschen Vorstände und ich verhindern. Ein Teil des Kaufpreises an mich war noch nicht bezahlt, als großer Gläubiger konnte ich also Insolvenz für die Tulip Beteiligungs GmbH, die Braunschweiger Nedfield-Tochter und hundertprozentige Anteilseignerin der Devil, beantragen«, schilderte Hartmann seine Kontertaktik im CRN-Interview. Als der Devil-Freundeskreis um CEO Axel Grotjahn und den als Aufsichtsratsvorsitzenden zurückgekehrten Hartmann wieder die Kontrolle über das Braunschweiger Unternehmen hatten, überraschten sie die Branche mit ihrem nächsten Coup: Sie übernahmen die operativen Bereiche des Distributors COS, der im Rahmen des Verkaufs der Tiscon AG an dubiose russische Investoren Insolvenz anmelden musste. Jetzt sind die beiden ehemaligen Wettbewerber unter dem Dach der Best of Distribution-(BOD-) Holding neu formiert.